Lesen zu lernen, endlich die Richtung zu verinnerlichen, in die gelesen werden muss (nämlich von links nach rechts und nicht von rechts nach links), die Bedeutung der Worte zu erkennen, all das gehörte zu den wichtigsten Erfahrungen und auch Bereicherungen meiner Kindheit.
Sobald ich halbwegs Buchstaben entziffern und zu Worten formen konnte las ich alles, was mir unter die Finger kam, egal ob es sich nun um Texte auf Waschmitteltrommeln oder aber um herumliegende Werbeprospekte handelte. Ich war lesesüchtig. Allerdings merkte ich zu dieser Zeit auch schmerzlich den Unterschied zwischen Syntax und Semantik. Ich konnte die Texte zwar entziffern, nur der Sinn blieb mir häufig verborgen. Bei den eigenartigen Büchern meiner Eltern oder auch bei Tageszeitungen und Illustrierten traf mich das nicht sosehr. Das war Erwachsenenkram, langweilig, den muss man nicht verstehen.
Einmal kam mir jedoch ein wunderschönes, spannendes Buch mit geheimnisvollen Märchen und Sagen unter. Ich weiss nicht mehr genau, welche Geschichte da erzählt wurde. Ich glaube es ging um einen Riesen. Ein Riese, dem im Wald zwei Menschenkinder begegneten. Spannend. Der Riese sagte: "Kinder, was macht ihr hier in meinem Wald - ich werde euch gleich fressen!" Die Menschenkinder entschuldigten sich, sie hätten sich verirrt. Der Riese fuhr fort: "Aber weil ihr so höflich seid, lasse ich Gnade vor Recht walten. Ihr habt drei Wünsche frei."
Ich war völlig irritiert. Der Riese ist fortgefahren? Wohin denn? Was ist aus den Menschenkindern geworden? Und wer hatte jetzt diese drei Wünsche frei an diesem neuen Ort?
in Linz, beim Froschberg, da bin ich aufgewachsen, da steht kein Narrenturm. Aber da wohnt immer noch ein sehr lieber, alter Freund, der mittlerweile Komponist geworden ist. Nicht nur aus Freundschaftsdiensten, sondern weil ich seine Musik und seinen musikalischen Weg bewundere, gebe ich diese Information hiermit weiter.
Soeben bei EXTRAPLATTE erschienen:
CD - Peter Androsch "Sammlung 1 - Musik für Stimmen"
(Ensemble Sonare Linz, Thomas Kerbl)
EX-PA 001
CD - Peter Androsch "Sammlung 2 - Musik für Schlagwerk und Klavier"
(Birch, Schmidinger, Steiner, Zeilinger, Supercussion Vienna)
EX-PA 002
Mit diesen beiden CDs beginnt die offene Reihe "Sammlung" mit Musik von
Peter Androsch.
Infos unter www.sammlung.or.at
Die CDs sind erhältlich bei www.extraplatte.at oder im Fachhandel.
Und wenn man im Archiv der österreichischen Popularmusik nachschlägt sieht man, dass er auch einiges dafür gemacht hat. Wenn auch das E mittlerweile dominiert.
Und das kleine Mädel im Archiv, das in die Schallplatte beisst, das ist meine Nichte!
Hier in unserer Stadt gibt es einen einzigartigen Mann. Jahrein, jahraus, ob Sommer oder Winter wandert er bekleidet mit braunem Rock und Sandalen aber ohne Strümpfe durch die Strassen. Häufig steht er stundenlang vor dem Schaufenster der örtlichen Zeitungsredaktion und liest die hier ausgehängten Nachrichten, Todesanzeigen, lokalen Ereignisse - bis ins letzte Detail.
Mike meint, der Mann ist ein verkanntes Genie. Als ehemaliger Universitätsprofessor oder zumindest Dozent tüftelt er nunmehr in seinem Labor an irgendwelchen Erfindungen, Maschinen, neuartigen Computern.
Ich persönlich bin der Meinung, dass es sich um einen Zeitreisenden handelt. Jahrelang hat er sich im Mittelalter aufgehalten, was sein Äußeres erklärt. Zur Zeit hat er die Aufgabe, die sterblichen Überreste des letzten Menschen mit einer ganz bestimmten DNA zu finden, um sie auf schnellstem Wege in die Zukunft zu transportieren. Diese sterblichen Überreste sind wichtig, um eine in der Zukunft liegende Seuche zu bekämpfen. Das erklärt auch, weshalb er die Todesanzeigen so genau studiert.
Unser Bekannter vom Stammtisch meint, der Mann ist verrückt und liegt bloß unserem Sozialstaat auf der Tasche. Aber unser Bekannter vom Stammtisch hat auch keine Phantasie. Und schon gar kein Herz.
Man soll nie im Streit auseinandergehen.
Weil wenn danach was passiert.
Sowas.
Oder sowas.
Dann ist das blöd.
"Hätt ich doch tschüs gesagt."
"Hätt ich doch verziehen."
Nachtrag: da hab ich ihm beim letzten Streit so ein schönes Abschiedsbild gemacht, bevor ich wutentbrannt aus der Wohnung gestürmt bin, und dann hat er sich beschwert. Dass ich im schwarzen BMW gegen die Mauer fahren darf, während er beim Katzensuchen aus dem Fenster fällt.
- wobei ich grundsätzlich keine bin, die mädchenmäßig für Fimschauspieler, Musiker und Fussballer schwärmt, aber wenn man mich fragen würde, dann würde ich sagen:
JA JA JA
NEIN NEIN NEIN
Auch wenn er sich noch so hübsch anzieht:
Irgendwie war früher alles leichter. Die Technik greifbarer. Ich erinnere mich, als ich vor vielen Jahren in meiner frühen Jugend in der Stadtwerkstatt in Linz aberwitzige Experimentalfilme auf einem 16mm Projektor vorführte, da konnte ich Probleme mit Zündhölzchen lösen, die ich irgendwo einklemmte, damit sich nichts verspannt.
Obwohl.
Wenn ich da dran zurückdenke - 2 Stunden Zündhölzchen halten. Ich war ziemlich froh, dass wir damals nicht Andy Warhols "Sleep" (5 Std 21 Min) oder gar Andy Warhols "Empire" (8 Std 5 min) vorführten.
Alte Technik bekommt man auch mit Zündhölzchen in den Griff
Und wenn ich erst zurückdenke ans Abbauen. Nach der Vorführung. Wenn man dann die ganzen Rollen, die man so abgespielt hatte, wieder auf den ursprünglichen Zustand zurückspulen musste, und dann irgendeinen Fehler gemacht hat, eine einzige Rolle falsch hingespult, und wenn man dann noch ein, zwei Bier intus hatte und alle anderen schon abgehauen sind auf die nächste Party, und selber sitzt man da und läßt spulen, nein, das ist schon recht frustrierend.
Die neue Zeit ist besser!
Filme vorführen ist immer sehr spannend.
Spannend vor allem die Inbetriebsetzung der Technik. Die verschiedenen Abspielmedien zusammenzubringen, die man so braucht, wenn man Filme aus unterschiedlichen Ländern zeigen will. NTSC, DVD in verschiedenster Ausprägung, VHS und sogar 35 mm. Und all diese Geräte müssen mit dem Verstärker verbunden werden, weil hören will man auch noch was.
Prinzipiell geht beim Filmvorführen alles schief, was nur schiefgehen kann.
Zuallererst steht am EIKI Beamer das Menü auf dem Kopf. Umdrehen des Beamers hilft zwar, ist aber nicht elegant. Abgesehen davon befinden sich die Bedienknöpfe auf der Oberseite des Beamers, weshalb man die Wahl hat: das Menü zwar lesen aber nicht bedienen zu können - oder aber Zugriff auf die Knöpfe zu haben, doch ohne Orientierung, weil man diese eben nicht hat, wenn alles auf dem Kopf steht.
Ist das Problem endlich gelöst, findet der Beamer den DVD Player nicht. Will er nicht, kann er nicht, "NO Signal". Ja, die Kabel stecken richtig. Ja, der Player ist an, der Beamer ist an, alles scheint richtig. Man drückt, probiert, flucht, dreht rum, probiert nochmals einen der nichtssagenden Menüpunkte aus - es geht.
Allerdings ohne Ton! Alles ist auf voller Lautstärke, der Projektor, der Verstärker, die Boxen im Kino. Nur hören tut man nichts - oder wenig. So wie zuhause auf der Couch - aber nicht wie es einem Kino würdig ist. Wir brauchen einen Vorverstärker. Aber wo bekommen wir den jetzt her? Ok - einer kennt einen, der einen kennt, der einen kurzfristig hergeben kann, wir kennen das ja.
Auch das geschafft!
Und dann wollen wir endlich, endlich einen unserer tollen Filme ausprobieren.
Doch wo, verdammt, sind da jetzt die englischen Untertitel zu finden?
Ich war schon kurz davor, ein Foto der Leinwand an Daniel zu mailen mit der Bitte um Hilfe. Unsere Techniker haben es aber dann dennoch geschafft. Der Trick: gute Fernbedienungen haben eine Taste, auf der "Untertitel" steht. In deutsch.
Deshalb waren dann auch unsere Stargäste zufrieden.
Hier Bill Plympton, der seinen neuen Film "Hair High" vorstellte,
und danach noch Autogramme gab und Zeichnungen malte.
Viel unterwegs.
Keine tollen Sachen, kein New York oder Peking, deutsche Städte halt.
Besprechungszimmer, Workshopräume, Hotels.
Und vor allem Autobahnen.
Da lese ich das, und schöpfe Hoffnung.
Allerdings können sie fürs erste wohl nur die Computer schneller machen. Die Softwareinstallation beschleunigen. Menschen durch die Räume schicken geht nicht, noch lange nicht. Abgesehen davon, wenn es dann endlich funktionieren würde, würden wir offensichtlich dupliziert werden. Egal, dann könnte die andere Lisa meinen Job machen, und ich könnte den ganzen Tag im Netz rumsurfen oder im Biergarten sitzen oder die schönen, interessanten, weiten Reisen machen. Weil ich ja immer noch die ältere wäre und deshalb das sagen hätte, oder?
Was ich an Europa auch sehr gerne habe: es sieht so explodiert aus. Der Kontinent, der an den Urknall erinnert. Der sich der Kontinentalverschiebung tapfer entgegenstellt, auch wenn es ihn in der Mitte auseinanderreißt.
Nicht so ordentlich wie Afrika.
Oder Australien.
Ist mir übrigens gestern das erste mal aufgefallen, während der Tagesschau. Unmittelbar davor kam ein Bericht von der Nagelbombe in Köln.
Während die meisten Menschen Fans von Eläkeläiset waren, war ich Fan von Tomi Rionheimo. Tomi hat das gesamte Artwork der Band gemacht, malt wunderbare Comics und hat mittlerweile ein kleines Independent Filmimperium mit finnischen Kurzfilmen aufgebaut - Indiefilms.
Tomi hat am Comicsalon in der Independent Film Side Show seine Finnlandrolle gezeigt. Ausserdem hat er bei uns geschlafen und unsere Katze gemalt.
"Die Finnland-Rolle
Kiss of Fire / Blood and Bones / The Adventures of Hip and Hale / Irregularities / Neighbours / Hankerchiefs for Sale
FIN 1997-2004, Regie: Tomi Riionheimo, Kurzfilme, 80 min, ab 12 Jahren
Neben Elchen, unendlichen Weiten und sonstigen Obskuritäten hat Finnland auch eine florierende Filmwirtschaft zu bieten. Die Brüder Kaurismäki haben bewiesen, dass jenseits von Hollywood gutes Kino möglich ist. Auch die finnische Kurz- bzw. Animationsfilmszene hat sich weltweit einen Namen gemacht.
Tomi Riionheimo und seine Firma Indie Films betätigen sich speziell auf diesem Feld. Tomi, der auch als Zeichner für die Eläkeläiset-Männchen der gleichnamigen finnischen Kultband tätig ist, hat für den 11. Internationalen Comic-Salon Erlangen ein ganz spezielles Kurzfilmprogramm zusammengestellt, das als Weltpremiere präsentiert wird. Schwarzer Humor, Melancholie und pure finnische Anarchie dominieren das Programm. Man darf sich überraschen lassen. Tomi Riionheimo hat die heimischen Wälder und Elche verlassen und stellt sich dem Erlanger Publikum."
Einschalten - Aufdrehen - Abfeiern
Mehr vom Comicsalon - insbesondere von der Film-Side-Show - bald!
Jeder hat so seine Shopping-Magnete. Wo er stehenbleibt, egal ob er was braucht. Wo er einfach nicht vorbeigehen kann, ohne ein bisschen zu wühlen oder zumindest mal reingeschaut zu haben, nur ganz kurz drübergeschaut, während der Begleiter schon ungeduldig von einem Fuss zum anderen trippelt. Typische Shopping-Magnete sind Schuhgeschäfte, Schallplattenläden und H&M.
Nicht für mich.
Ich habe mein Shopping-Eldorado gefunden am Comicsalon. Nicht jedoch die Anbieter von Comics und Zubehör. Nicht die wunderbaren Stände, an denen es handsignierte Neuausgaben von Shooting Stars der Comicszene gibt, Erstausgaben berühmter Serien, Originale alter und neuer Zeichner. Oder Tim und Struppi im Aschenbecherformat.
Nein, mein Magnet ist dieser wunderbare Skizzenbuchanbieter. Liporello. Der glücklicherweise noch keinen Internetauftritt hat, weil ich sonst seine Seite leerkaufen würde.
Ich sah diesen Stand
mit den Büchlein in verschiedensten Formaten. Formate, die man sonst nicht bekommt. Klein und quadratisch oder lang und ganz schmal. Das Papier zwar etwas rauh, aber nicht schlecht. Tusche funktioniert und auch ein feiner Filzstift.
Mein Begleiter flüsterte "Ojeh, ich weiss was jetzt kommt". Ich liess ihn nicht zulange trippeln. Fürs erste. Und erstand ein paar Büchlein zur Probe.
Eines ist ganz klein, 3x7,5 , und trotzdem hat ein Narrenturm darin Platz.
Und jetzt hol ich mir dann noch ein wenig Nachschub...
Übrigens, weitere Shopping-Magnete sind für mich:
Geschäfte mit elektronischen Haushaltsgeräten - keine Ahnung weshalb, kauf ich nie, schau ich mir aber sehr gerne an.
Elektronikbastelshops, obwohl ich mich da garnicht auskenne. Aber diese Kondensatoren, LEDs, etc. die haben es mir angetan.
Und natürlich Schreibwarenläden. Kann ich nicht dran vorbeigehen, ohne mir einen Filzstift zu kaufen.
Und Eure?
... also in der Spitalgasse, in Wien, im 9., da bin ich geboren und da steht auch der Narrenturm.
Und weil mir das ein sehr lieber Freund geschickt hat, geb ich es so weiter. Nicht nur aus Freundschaftsdiensten, sondern weil ich mir das auch gern ansehen würde, wenn, ja wenn ich noch in der Nähe dieses Turmes leben dürfte..
Meine Lieben!
Ich leite dies im Auftrag eines guten Freundes weiter und bitte um
zahlreichen Besuch, Weiterleitung und eventuell Veröffentlichung/Ankündigung
(falls es sich noch ausgeht).
Danke & alles Liebe,
Peter Hiess
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TALK IM NARRENTURM am 17. Juni 2004
Das in Kürze erscheinende neue Album von ANNA VARNEY (Sopor Aeternus),
dessen optische Umsetzung zur Gänze im Narrenturm inszeniert wurde,
regt zum Nachdenken an. Es diskutieren zum Thema:
WAHNSINN - KUNST - NORMALITÄT - PSYCHIATRIE & GESELLSCHAFT
ein Satanologe, ein Künstler, ein Psychotherapeut und ein Theologe.
In einer begleitenden Ausstellung werden große Teile des Artworks für
"LA CHAMBRE D'ECHO - where the dead Birds sing" zum ersten Mal
dem geneigten Publikum im Originalformat vorgestellt.
ORT: Narrenturm, Spitalgasse 2, 13. Hof - Uni Campus
EINLASS: 18:30
EINTRITT: Euro 5.-
ACHTUNG: Da die Teilnehmerzahl beschränkt ist, bitten wir um
Voranmeldung unter pat@via.at
Aber so schnell fällt mir jetzt auch nichts neues ein.
Deshalb muss ich leider beim schlechten Geschmack bleiben.
Also - No 1 - der Avatar der seit Wochen rumgeistert:
Den gibts hier
Keine Ahnung mehr, wo ich den zuerst gesehen habe.
Und - No 2 - einer dieser Tests, der meine breite Persönlichkeitspalette mal wieder um einen interessanten Aspekt erweitert hat.
Gestern an einem Stück frischen Parmesan gerochen.
Den Geruch genossen.
Die Augen zugemacht.
Vorgestellt, es ist eine alte Socke (okok kein nackter, schweissnasser Fuss mit Pilzbefall).
Mich vor dem Geruch geekelt, obwohl es immer noch der gleiche war.
Ekel ist was relatives.
Normalerweise will ich ekelhafte Dinge garnicht berühren.
Vor meiner Spucke hingegen ekle ich mich nicht, solange ich sie noch berühre. Solange meine Lippen mit ihr in Verbindung stehen, hab ich kein Problem, sie auch wieder zurück in meinen Mund zu holen.
Wenig Ekel auch, wenn sie sich auf meiner Hand befindet.
Wenn aber die Spucke auf dem Teller liegt, auf dem Tisch, auf dem Boden, dann möcht ich sie nicht mehr zurückhaben. Obwohl sie mir gehört.
Eine schöne Analog-Alternative zum digitalen Tagebuch!
oder: "Wenn du verreist mutierst du schnell zum Analphabeten"
Dank an Dobschat, der häufig schöne Beobachtungen macht.
aus der Präsentation eines japanischen Halbleiterherstellers
Für mich ist natürlich Europa das Zentrum der Welt.
In Beilngries da steht "Ein gemütliches Haus, das sich große Mühe gibt..."
Steht zumindest auf der Rechnung und ich stell es mir gerade bildlich vor...