21.06.04

Filmvorführen früher

Irgendwie war früher alles leichter. Die Technik greifbarer. Ich erinnere mich, als ich vor vielen Jahren in meiner frühen Jugend in der Stadtwerkstatt in Linz aberwitzige Experimentalfilme auf einem 16mm Projektor vorführte, da konnte ich Probleme mit Zündhölzchen lösen, die ich irgendwo einklemmte, damit sich nichts verspannt.

Obwohl.

Wenn ich da dran zurückdenke - 2 Stunden Zündhölzchen halten. Ich war ziemlich froh, dass wir damals nicht Andy Warhols "Sleep" (5 Std 21 Min) oder gar Andy Warhols "Empire" (8 Std 5 min) vorführten.


Alte Technik bekommt man auch mit Zündhölzchen in den Griff

Und wenn ich erst zurückdenke ans Abbauen. Nach der Vorführung. Wenn man dann die ganzen Rollen, die man so abgespielt hatte, wieder auf den ursprünglichen Zustand zurückspulen musste, und dann irgendeinen Fehler gemacht hat, eine einzige Rolle falsch hingespult, und wenn man dann noch ein, zwei Bier intus hatte und alle anderen schon abgehauen sind auf die nächste Party, und selber sitzt man da und läßt spulen, nein, das ist schon recht frustrierend.

Die neue Zeit ist besser!

Posted by L9 at 08:13 | Comments (4) | Hurting

Filme vorführen

Filme vorführen ist immer sehr spannend.

Spannend vor allem die Inbetriebsetzung der Technik. Die verschiedenen Abspielmedien zusammenzubringen, die man so braucht, wenn man Filme aus unterschiedlichen Ländern zeigen will. NTSC, DVD in verschiedenster Ausprägung, VHS und sogar 35 mm. Und all diese Geräte müssen mit dem Verstärker verbunden werden, weil hören will man auch noch was.

Prinzipiell geht beim Filmvorführen alles schief, was nur schiefgehen kann.

Zuallererst steht am EIKI Beamer das Menü auf dem Kopf. Umdrehen des Beamers hilft zwar, ist aber nicht elegant. Abgesehen davon befinden sich die Bedienknöpfe auf der Oberseite des Beamers, weshalb man die Wahl hat: das Menü zwar lesen aber nicht bedienen zu können - oder aber Zugriff auf die Knöpfe zu haben, doch ohne Orientierung, weil man diese eben nicht hat, wenn alles auf dem Kopf steht.

Ist das Problem endlich gelöst, findet der Beamer den DVD Player nicht. Will er nicht, kann er nicht, "NO Signal". Ja, die Kabel stecken richtig. Ja, der Player ist an, der Beamer ist an, alles scheint richtig. Man drückt, probiert, flucht, dreht rum, probiert nochmals einen der nichtssagenden Menüpunkte aus - es geht.

Allerdings ohne Ton! Alles ist auf voller Lautstärke, der Projektor, der Verstärker, die Boxen im Kino. Nur hören tut man nichts - oder wenig. So wie zuhause auf der Couch - aber nicht wie es einem Kino würdig ist. Wir brauchen einen Vorverstärker. Aber wo bekommen wir den jetzt her? Ok - einer kennt einen, der einen kennt, der einen kurzfristig hergeben kann, wir kennen das ja.

Auch das geschafft!

Und dann wollen wir endlich, endlich einen unserer tollen Filme ausprobieren.
Doch wo, verdammt, sind da jetzt die englischen Untertitel zu finden?

Ich war schon kurz davor, ein Foto der Leinwand an Daniel zu mailen mit der Bitte um Hilfe. Unsere Techniker haben es aber dann dennoch geschafft. Der Trick: gute Fernbedienungen haben eine Taste, auf der "Untertitel" steht. In deutsch.

Deshalb waren dann auch unsere Stargäste zufrieden.
Hier Bill Plympton, der seinen neuen Film "Hair High" vorstellte,

und danach noch Autogramme gab und Zeichnungen malte.

Posted by L9 at 07:30 | Comments (4) | Doppelleben