...und mir die Fundstücke gemailt.
Unter anderem das Kleid mit dem Klunker und den Jakob für die geschätzte Frau Gaga.
Und dieses alte Foto - da waren wir ein wenig jünger.
So kann der Tag beginnen.
"The Book just came from print. For Lisa naturally and some odd films for Mike."
(Hehe, jetzt wissen wir, wer den guten Geschmack in der Familie hat.)
Dummerweise ist mein Babelfish verschwunden.
So - wir gehn jetzt mal merkwürdige Filme schaun. Samstag ist Videotag.
Wie ich es bis heute ohne dieses Handbuch geschafft habe? Keine Ahnung!
Und sollte mir heute ein Bär begegnen, dann weiß ich, was ich zu tun habe.
Riesengroße Freude! DANKE!
Danke für die wunderschönen Bilder heute!
Ein entspanntes Wochenende wünscht Euch
Endlich hab ich auch einen Kopf, nicht nur der
Die letzten Jahre habe ich mir immer seufzend die Nase plattgedrückt an diesem alten, vergammelten Schaufenster, welches niemandem gehört. Dem habe ich die Ohren vollgejammert. "Ich will diesen Pappaufsteller haben, da muss man doch wen fragen können".
Neulich komme ich nach Hause. Kennt ihr das Gefühl, wenn etwas Vertrautes in einer Umgebung steht, die auch vertraut ist, irgendetwas trotzdem nicht stimmt, man im ersten Moment aber nicht weiss, was? So ging es mir, als der Cigarillopappaufsteller plötzlich auf unserem Sideboard stand.
Ich hab mich so gefreut! Sogar eine Schachtel mit vertrockneten Cigarillos ist dabei.
Gestern in der Kneipe gesessen. Einer dieser typischen Freitagabende. Wir, die
Alten, trinken unser Bier, besprechen die Ereignisse der Woche, die Papstwahl, die Neuigkeiten in der Nachbarschaft. Sporadisch kommen die halbwüchsigen Söhne und Töchter rein, Geld holen, das Abholen von der Disko checken oder die Übernachtung bei der besten Freundin.
Eine der Töchter - hübsch, frech, charmant. Ihre Freundin im Schlepptau, häßliches Entchen, dicklich, schüchtern. Das hübsche Mädchen sofort im Mittelpunkt - bei den Eltern, den Elternfreunden, den mittvierzigjährigen Kennermännern. Scherze, Lachen. Wir waren ja alle mal jung. Und frech. Und wild. Kurze Pause. Mike, mein Mike, fragt das schüchterne Mädchen, das sich sichtlich unwohl fühlt, fehl am Platz, wer sie denn ist. Nett, aufmunternd, interessiert. Holt sie dazu, ins Gespräch.
Und ich hab mich mal wieder verliebt in diesen liebsten und besten und aufmerksamsten aller Männer.
Oh Gott, bin ich heute wieder kitschig.
Ein begnadetes Alter. Die alternative Darstellung 2A scheint einer der Gründe zu sein, dass Frauen zum HEX-entum neigen.
Aber solange du einen Liebsten hast, der dir so romantisch in die Augen blickt, fühlst du dich jung. Auf immer und ewig.
Nachtrag. Und wem das Ganze zu verklausulisiert ist: Hey ich habe heute Geburtstag!
Ich fühl mich so wohl in der stahlstadt
von der vorstadt - bis zur neustadt
nirgendwo sonst gibts soviele polizisten - legalisierte terroristen
stahlstadtampeln stehen immer auf rot
chromautos fahren menschen tot
stahlstadtkinder - immer im duell
stahlstadtkinder leben viel zu schnell
stahlstadtkinder in den stahlfabriken
abends besoffen in den diskotheken
uh uh uh uh wouououou
via Tiefseefisch
Helden meiner Jugend.
Ein richtig schönes!
Ich mag mein Gästebuch und meine Gäste sehr.
Wien ist voller Erinnerungen. Häuser, Plätze, ganze Bezirke, bestimmte Strassenbahnlinien, Gerüche – an all diesen Dingen hängen Ereignisse, Personen, Situationen und Gefühle. Längst vergessene Situationen, Personen an die man viel zu selten denkt. Ich liebe es, ziellos mit der Straßenbahn durch Wien zu fahren, oder mit dem Auto, und die Blitzlichter einzufangen, die ganz plötzlich längst vergangene Ereignisse an die Oberfläche bringen. So ist es wohl, wenn man an einen Ort zurückkommt, an dem man lange gelebt hat.
Jedes Mal, wenn ich am Wiener Rathaus vorbeifahre, denke ich an dieses mexikanische Restaurant, das es dort vor vielen Jahren gab, Anfang der Achtziger Jahre. Es war das erste mexikanische Restaurant das ich kannte und es war ganz anders als die anderen Lokale zu dieser Zeit. Die Möbel waren bunt, die Wände hellbraun und die Cocktails waren so teuer, dass wir sie uns nie und nimmer leisten konnten. Und es gab dort einen wunderschönen Kellner. Er war schwarz, hatte strahlende Augen, ein breites sympathisches Lächeln, und er war Amerikaner. Ein schwarzer Amerikaner, für uns der Inbegriff von Exotik. Dieser Amerikaner war der eigentliche Grund, warum wir so oft in dieses Restaurant gingen. Wir – das waren Peter und ich - und Peter war in diesen Kellner verliebt.
Peter war mein allerbester Freund. Es war die intensivste Freundschaft die ich je hatte – die Art von Freundschaft, die man nur mit 20 haben kann. Wo man 24 Stunden am Tag ununterbrochen miteinander verbringt, Nächte durchdiskutiert, die Liebesleiden des anderen kennt und das neu gewonnene Leben in der Freiheit ausprobiert. Wir sahen uns als Abenteurer der Großstadt. Wir wollten provozieren, erkunden und Spaß haben. Diesen Sprung, den man macht wenn man ein neues Leben beginnt, ein Leben nach der Schule, ein Leben außerhalb des viel zu eng gewordenen Elternhauses, diesen Sprung ins Unbekannte, den haben wir gemeinsam gemacht.
Es gibt in Wien unendlich viele Plätze, die mich an Peter erinnern. Der dritte Bezirk, wo er gewohnt hat, gleich gegenüber von so einem Branntweiner. Einer, der um 6:00 Uhr früh aufgemacht hat und um 18:00 zu, weil die Kunden da ohnehin schon komplett besoffen waren. Zu dem wir auch einmal gegangen sind um 10:00 vormittags und dann völlig betrunken auf dem Küchenboden in Peters Wohnung eingeschlafen sind. Oder die Arena, wo wir viele Konzerte gemeinsam gesehen haben. Das U4, wo er manchmal aufgelegt hat, und das Motto und das Europa, wo er bedient hat. An die Blue Box, wo ich bedient habe, und wo er mich oft abgeholt hat nach der Arbeit. Gemeinsam sind wir dann zur Horvath am Naschmarkt. Bei dieser taubstummen Wirtin gab’s die besten Schinkenstangerln in der Stadt. Frisch gebacken und geliefert um Punkt 5:30 in der früh wurden sie sowohl verzehrt von den Straßenarbeitern der Stadt Wien - zum Frühstück – als auch von den Nachtschwärmern und Barkeepern der Szene Wien - als letzter Snack vorm Schlafengehen.
Wenn ich am Naschmarkt bin, denke ich jedes Mal an eine sehr traurige Szene. Da traf ich ihn an einem kühlen Sommermorgen nach durchfeierter oder aber durcharbeiteter Nacht. Er hatte eines dieser Horvath-Schinkenstangerln in der Hand. Ich nahm es, biss hinein, und fragte: „Und, wie ist es ausgegangen?“. Es gab damals eine neue Krankheit. Schwulenkrebs, Todesherpes. Aus Amerika sollte sie kommen und vor allem in San Fransisco ihr Unwesen treiben. Ein paar Monate zuvor wurde in Wien die „Westside Story“ aufgeführt – oder war es „Cats“? Auf jeden Fall hatte Peter eine Affäre mit einem der Sänger. Dieser Sänger kam aus Amerika, und deshalb hat Peter sich testen lassen. „Ich bin positiv“ – relativ cool und fatalistisch kam diese Äußerung über seine Lippen. „Positiv? Iiih, und ich hab in dein Salzstangerl gebissen“. Es war der schlechteste Scherz meines Lebens, dumm dahingesagt, aber so machten wir eben unsere Scherze. Wie tief der Schock der positiven Diagnose in ihm saß, merkte ich an seiner Reaktion. Ein kleiner Blick auf den Boden, unendlich traurig, voller Angst. Eine Sekunde später dann wieder das spöttische Lächeln – „Komm, geh ma noch auf a Achterl“.
Diese Diagnose war das Ende der Unbeschwertheit. Es war das Ende der Jugend, der Abenteuer. Unsere Freundschaft ging natürlich weiter. Es war eine Freundschaft, die aufs Leben ausgelegt war. Aber das Leben bekam jetzt für ihn und für mich, wenn ich an ihn dachte, eine andere Qualität. Mit der Krankheit wich die unbeschwerte Fröhlichkeit - jeder Pickel, jeder Fußpilz, jede Grippe bekam eine neue Bedeutung. Jede potentielle Heilmethode war ein Strohhalm, an den man sich klammern wollte.
Steinhof.
Da haben sie ihn hingebracht als er schon sehr krank war und häufig die Orientierung verlor. Da habe ich ihn das letzte Mal besucht. Damals lebte ich bereits in Deutschland. 4 Monate zuvor war er uns noch bei uns. „Ich werde immer dümmer“ hat er gesagt. „Ich verliere meine intellektuellen Fähigkeiten, ich kann mir nichts mehr merken“. „Schmarrn“, habe ich gesagt – „redest doch ganz normal. Kannst dich noch erinnern, damals...". Wir gruben alte Geschichten aus, lachten viel, im Hintergrund immer der Schatten dieser dummen, unnötigen Viruserkrankung.
Er lag im Koma. Er wurde künstlich beatmet. Alle Leute, die ihn liebten, versuchten auf ihre Art ihm zu helfen. Seine Mutter hat ein kleines Holzkreuz über ihm aufgehängt und viel gebetet, sein Freund hatte eine homöopathische Therapie mit kleinen Kapseln aufgetan, die eventuell Erfolg haben könnte. Ich habe ihm die Hand gehalten, die Stirn berührt und gehofft und gewünscht, ihm irgendwie Kraft weitergeben zu können.
Alles hat nichts genützt. 3 Wochen später war er tot.
Als ich aus dieser Pulmologischen Klinik im schönen Steinhof rausging waren da unendlich viele Krähen. Ich habe noch nie so viele Krähen auf einmal gesehen.
Jedesmal wenn ich in Wien bin, denke ich viel an Peter. Ich denke daran, dass ihm das Internet, MP3, Technomusik und alles drumherum unheimlich gut gefallen hätte. Er wäre der erste gewesen mit Handy. Und er wäre ganz bestimmt ein richtig guter DJ geworden.
Jetzt hab ich doch glatt den System Administrator Appreciation Day vergessen. Aber er hatte auch so ein süffisantes Lächeln im Gesicht, dieser Sysadmin gestern, der mein vergessenes Passwort auf blond!99 zurückgesetzt hat.
Trotzdem - liebe Admins - Respect. Und am Montag bring ich Schokolade mit.
Schluss mit der kryptischen Internetadresse: l9.primary.at/l9log!!
Ich habe jetzt die wahre www.lisaneun.com bekommen. Ohne Frame-or-no-Frameweiterleitung und sonstigem Schnickschnack.
Die Adresse des Weblogs: www.lisaneun.com/l9log
Dank brüderlichem Lieblingsprovider (www.primary.at), Zonentransfer und sonstigem Hexenwerk.
Während die meisten Menschen Fans von Eläkeläiset waren, war ich Fan von Tomi Rionheimo. Tomi hat das gesamte Artwork der Band gemacht, malt wunderbare Comics und hat mittlerweile ein kleines Independent Filmimperium mit finnischen Kurzfilmen aufgebaut - Indiefilms.
Tomi hat am Comicsalon in der Independent Film Side Show seine Finnlandrolle gezeigt. Ausserdem hat er bei uns geschlafen und unsere Katze gemalt.
"Die Finnland-Rolle
Kiss of Fire / Blood and Bones / The Adventures of Hip and Hale / Irregularities / Neighbours / Hankerchiefs for Sale
FIN 1997-2004, Regie: Tomi Riionheimo, Kurzfilme, 80 min, ab 12 Jahren
Neben Elchen, unendlichen Weiten und sonstigen Obskuritäten hat Finnland auch eine florierende Filmwirtschaft zu bieten. Die Brüder Kaurismäki haben bewiesen, dass jenseits von Hollywood gutes Kino möglich ist. Auch die finnische Kurz- bzw. Animationsfilmszene hat sich weltweit einen Namen gemacht.
Tomi Riionheimo und seine Firma Indie Films betätigen sich speziell auf diesem Feld. Tomi, der auch als Zeichner für die Eläkeläiset-Männchen der gleichnamigen finnischen Kultband tätig ist, hat für den 11. Internationalen Comic-Salon Erlangen ein ganz spezielles Kurzfilmprogramm zusammengestellt, das als Weltpremiere präsentiert wird. Schwarzer Humor, Melancholie und pure finnische Anarchie dominieren das Programm. Man darf sich überraschen lassen. Tomi Riionheimo hat die heimischen Wälder und Elche verlassen und stellt sich dem Erlanger Publikum."
Von F.Red - zu unseren Geburtstagen - DANKE!!!!