Sonst geht es Euch so wie dem Weihnachtsmann, der auch in diesem Jahr nicht auf die Weihnachtsfrau gehört hat.
Und und ich wir machen uns jetzt auf den Weg nach Wien.
Ich werde höllisch aufpassen, dass wir nicht von diesem Weg abkommen.
Alles Liebe Euch allen!
Noch ein kleiner Nachtrag, weil mir das heute Nacht eingefallen ist
Bloggen ist wie permanente, angewandte Weihnachten.
Jeden Tag bekommst du Geschichten geschenkt, Bilder, Sichten auf die Welt.
Und du schenkst dafür deine Geschichten, Bilder, Sichten auf die Welt den anderen.
Danke.
Vor langer langer Zeit da gab es einmal einen Zauberer. Es kann auch der liebe Gott gewesen sein oder ein Engel oder ein König. Ihr wißt, ich hab es nicht so mit den Erinnerungen an die Sagen meiner Jugend, da wird aus einem Christkind schnell mal ein Schneezwerg. Egal - sagen wir es handelte sich um einen König. Dieser König verließ von Zeit zu Zeit als armer Mann verkleidet sein Schloss und besuchte seine Untertanen. Selbstverständlich war es ein guter König, und er wollte sehen, ob seine Untertanen auch so gut waren wie er selbst. Eines Tages begab er sich in ein Bauerndorf, in dem lebte ein reicher Mann mit seiner raffgierigen Frau. Der König klopfte und bat um ein Nachtlager. Der reiche Mann und seine raffgierige Frau schimpften bloß und meinten, er solle sich vom Acker machen. Bei ihnen gäbe es nichts zu holen, und ein Nachtlager schon garnicht, und wenn er nicht schnell verschwinden würde, dann hetzten sie ihre Hunde auf ihn. Der König probierte es im Nachbarhaus, eine armselige windschiefe Hütte. In der wohnten ein armer Mann und seine, na eh klar, gütige, wunderschöne Angetraute. Selbstverständlich boten die beiden dem verkleideten Bettler-König ein Nachtlager an. Aber nicht nur das, sie bereiteten aus den letzten Knochen, die sie in ihrer Vorratskammer fanden, eine köstliche Knochensuppe. 1000 kleine Fettaugen glitzerten dem König entgegen. Am nächsten Tag gab sich der König zu erkennen, verabschiedete sich und gab den beiden einen Beutel mit 1000 Goldtalern, ein Taler für jedes Fettauge. So wurde aus dem gütigen, wunderschönen Ehepaar eine reiche Familie. Als das der reiche Mann und seine raffgierige und ganz bestimmt auch fürchterlich häßliche Frau erfuhren, packte sie der Neid. Und als der König wieder durch das Dorf kam, zogen sie ihn sofort in ihr Haus, boten ihm ein Nachtlager an und eine wunderschöne Suppe. Und um den Goldsegen zu maximieren dachte sich die raffgierige Frau, die extrem häßlich war und auch ganz bestimmt unter Fußpilz litt und Achselschweiß, zu einem Trick. Sie verfeinerte die Suppe mit einem Extraschöpfer voller Schmalz. "Viel Fett - viel Geld". Als sie dann die Suppe servierte, schwamm bloß ein einzelnes riesengroßes Fettauge darin rum. Dementsprechend gering fiel der Lohn für die Suppe aus.
Warum ich das erzähle? Weil ich beim kulinarischen Adventskalender mitmache und dafür ein Rezept für eine Rindsuppe veröffentlichen soll. Und weil ich immer an diese Geschichte denken muss, wenn ich Rindsuppe esse und 1000 Fettaugen mich anstarren.
Hier also das Rezept für die Rindsuppe.
Halb Knochen, halb Fleisch. Pro Kilo Fleisch ca. 2 Liter Wasser.
Markknochen vorher auslösen, sonst hat man tatsächlich das Riesenfettaug in der Suppe. Mark aufheben, später kochen und mit Schwarzbrot essen, supergut.
Ich meine übrigens Rindfleisch. Gut sind auch Beinscheiben. Man kann auch Rindsleber dazu tun.
Knochen vorher blanchieren, wenn man will. (Kurz in kochendes Wasser, dann kalt abspülen). Ich machs meistens nicht.
Knochen in kaltes Wasser, aufkochen.
Fleisch dazu. Wenn man mehr Wert auf Suppe legt als aufs Fleisch, dann Fleisch würfeln (damit mehr Saft rausgezogen wird. Ansonsten Fleisch ganz lassen zum später servieren (oder in Scheiben schneiden als Suppeneinlage wie auf dem Foto). Ich nehm manchmal halb gutes Fleisch zum essen und die andere Hälfte weniger gutes Fleisch zum auskochen. Ca. eine Stunde kochen.
Suppengrün (Karotten, Petersilienwurzel, Sellerie, Petersilie, Sellerie Porre, so Zeug halt). Zwiebeln, Salz, Lorbeerblatt, Pfefferkörner, Salz dazu. Langsam bei kleiner Hitze weiterkochen lassen. So ungefähr eine halbe Stunde noch. Oder Stunde? Ich weiss nicht, halt nach Gefühl, bis das Fleisch weich ist.
Fleisch rausnehmen. Suppe durch ein Leinentuch laufen lassen, damit sie klar wird. Rindfleisch mit Suppe übergiessen, damit es nicht austrocknet.
Einlagen nach Belieben.
Zum Beispiel: geschnittener Schnittlauch, Nudeln, geschnittenes Fleisch, Eidotter, Backerbsen, Lungenstrudel - da gibts viele Möglichkeiten.
Entfettungstrick: Suppe kalt werden lassen und Fett abheben.
Übrigens, der Obersuppenkochmeister in der Familie Neun ist .
Und als allererstes meine Adventskalenderpäckchen geöffnet.
11 auf einen Schlag. Ohne schlechtes Gewissen. War immer schon mein Traum.
Was bisher drin war?
Ein 1A Smileykeks von Frau Poll.
Ein 1A Papiercomputer vom Falschen Hasen.
Ein 1A Katzentshirt von Daniel 77 (mein Kater fands allerdings nicht so toll).
Ein 1A Weihnachsstempel samt Fackelweihnachtsmann von Frau Umgeblogt.
Eine 1A Lebensaufgabe von Vasili.
Eine 1A Minidiskokugel von Frau Novala.
Zwei 1A Kronkorken von Baarlun.
Eine 1A Hexensalbe von Frau .meike
Ein 1A Handwärmkissen (soooooo schön) von Frau Isabo.
Ein 1A Glitzerschaumbad von Frau Vanity.
Und heute der ultimative Bautz'ner Senf von Kathleen und Sven.
Danke - vor allem auch dem Oberwichtel Claus, der das alles organisiert hat.
Nachtrag: und dass ich auf meine alten Tage mal so ein Wichteldingens mitmache, hätt ich mir auch nicht träumen lassen. Ruth, lies mal weg.
Und ich muss mich jetzt langsam mal wieder daran gewöhnen, dass ich nicht mehr die Skyline von Shanghai....
... sondern die Skyline einer bayrischen Provinzstadt sehe, wenn ich morgens aus dem Fenster schaue.
Aus den Adventskalenderbildchen wirds zwar voraussichtlich dieses Jahr nichts, dafür gibts Reiseberichte aus Shanghai.
Ach ja - und der Person, die da fragt gibt es ausserirdische wenn ja wo kann ich bloß sagen: das wüßte ich auch gerne.
Es ist mal wieder vollbracht.
Schön wars.
Yellowman hat uns mit Weihnachtsliedern verwöhnt, deren Texte fast schon dadaistisch anmuteten.
"Jamaica, Jamaica, we don't got no snow,
Tourists come and tourists go
and we love it so"
oder so.
Der Amerikaner würde zur gleichen Melodie "Jingle Bells, Jingle Bells.." singen.
Wir haben unseren Teppanaki-Grill aktiviert. Anfänglich bemühten wir uns noch, Thunfisch, Rinderlende, Tintenfisch, Shrimps und Hummer auch den korrekten Gemüsen und Würzungen wie Champignons, Zitronengras, Knoblauch, Sojasauce, Chili und Ingwer zuzuordnen.
Je länger der Abend jedoch wurde, desto wilder wurden die Kombinationen. Am Schluss waren wir ziemlich satt und etwas betrunken. Heute rochen wir den ganzen Tag nach Knoblauch.
Und weil ich irgendwie noch nicht so ganz im Urlaub angekommen bin und immer noch ein wenig hyperaktiv, und weil auch ein paar Leute gesagt haben: "Hey, ich war auf deiner Page, aber den Adventskalender habe ich nicht gefunden", also aus all diesen Gründen konnte ich es nicht lassen und habe ein Adventskalender-Summary gebastelt.
1000 mal hat sie es ihm gesagt, die Weihnachtsfrau. Nach dem Alpha Centauri System rechts abbiegen, nicht links! Das hat er jetzt davon.
So. Das war jetzt das letzte Adventsbildchen. Ganz ehrlich? Am 30. November, dem ersten Advent, hatte ich gerade mal 4 Stück und keine Ahnung, wie es weitergehen soll. Aber irgendwie fällt einem dann doch immer wieder was ein. Vor allem wenn man merkt, dass es sich auch jemand ansieht. In diesem Sinne allen ein wunderbares Weihnachtsfest, feiert schön und möglichst unperfekt(ionistisch), dann gibts auch keinen Weihnachtszoff.
Uups, verpennt. Dafür wieder besser gelaunt.
Die Dame in Rot allerdings nicht. Es wird aber wohl heute das letzte Mal sein, dass unvorhergesehene Dinge passieren in Ihrer Umgebung.
Hey, ich freu mich auf Weihnachten!
Äußerst schlecht gelaunt heute. Schlechter noch als ein Kater, den man in ein Weihnachtsmannkostüm steckt.
Grrrr...
Ich glaube, ich muss jetzt das Geheimnis des Engels lüften.
In Wirklichkeit handelt es dabei nämlich um Bettie Page.
Zwar ist Bettie Page in späten Jahren noch sehr religiös geworden, nur den Probelauf der Weihnachtsengel hat sie nicht bestanden. Weniger aus Gründen der Güte als aus Gründen der Mode. Welcher halbwegs normal gepolte Vamp hält es schon aus, in glitzernde Wallekleider gehüllt mit flachen, GOLDENEN Pumps durch die Gegend zu flattern. Da muss er einfach schlechte Laune bekommen. Und wenn einer schlechte Laune hat, bekommen es als erstes die Kinder ab.
Nachdem es da draußen im Netz jemanden gibt, der eine starke Affinität zu Ringelstrümpfen hat, hat sich Bettie extra für ihn solche angezogen. Da soll einer sagen, der Dark Angel ist nicht doch irgendwie gütig.
Übrigens: "Dark Angel" kommt nach Erlangen.
Zum Weekend of Fear, dem Filmfestival für Horror, Thriller, SF und obskure Filme.
Es gibt eine Menge von Theorien, die zu erklären versuchen, warum viele dieser Osterinsel-Statuen so lieblos umgestürzt und zerstört wurden. Kriege zwischen Langohren und Kurzohren, Aufstände, Anarchie. Ich glaube das alles nicht. Ich bin der absoluten Überzeugung, dass es der Weihnachtsmann gewesen sein muss - in seiner Wut auf alles, was mit Ostern zu tun hat.
Ich hoffe nur, er läßt dieses Jahr noch ein paar stehen. Weil wir nämlich hinfahren. Es handelt sich um die Erfüllung eines alten Traumes. hat sogar sosehr von der Insel geschwärmt, dass er diese CD rausgebracht hat. Und jetzt fahren wir tatsächlich hin! In einer Woche! Yep!
Ich nehm übrigens meinen Laptop mit, das heißt wenn alles klappt gibts sogar Reiseberichte.
Relativ mutig ist es in Anbetracht folgener Terminsituation dem Chef zu sagen, man fühle sich nicht wirklich ausgelastet und würde gerne mehr machen.
Relativ überflüssig wäre es, mir folgende Frage zu stellen: "Liegt es Ihnen, viel zu reisen? Heute USA, morgen China und dann Japan?" Absolut schön wäre es, wenn sich etwas ändern würde. Relativ gelassen wäre ich aber, wenn es nicht klappt, gefreut habe ich mich dennoch, diese Freude nimmt mir keiner mehr weg.
Es gibt ja diese Grundsatzdiskussion über die Vorfreude. Sehe ich Dinge lieber negativ und lasse mich dann positiv überraschen, oder freue ich mich schon von vorneherein und werde dann eventuell bitter enttäuscht.
Ich persönlich bin für die Vorfreude, alleine schon aus folgendem mathematischen Grundsatz heraus.
Nehmen wir an:
F(k) = Die Freude wenn es klappt
F(v) = Die Vorfreude
E(n) = Die Enttäuschung, wenn es nicht klappt
Eine weitere Variable ist die Enttäuschung auf Vorrat: E(v).
Das ist die Variable, die ich einberechnen muss, wenn ich von vorneherein sage "es klappt ja eh nicht".
Oh weh, jetzt wird es kompliziert. Probieren wir es trotzdem.
Grundsätzlich lassen wir gelten: je geringer die Vorfreude, desto höher die Vorenttäuschung. Je höher die Vorfreude, desto höher die Enttäuschung wenn es nicht klappt.
Nehmen wir vereinfachend an, Enttäuschung ist negative Freude, wird deshalb von der Freude abgezogen.
Die Grundformel also:
Gesamtfreude F(g) = F(v) - E(v) + F(k) - E(n)
Der Pessimist (Das behaupte ich jetzt einfach so) hat folgende Variablen:
F(v) = 0 (keine Vorfreude), E(v) = 2 (er durchlebt ja vorher schon die Enttäuschung - es klappt eh nicht), F(k) = 10 (er freut sich aber sehr, wenn es klappt, E(n) = 5 (und ist trotzdem enttäuscht, wenn es nicht klappt).
Wenn die Sache klappt, hat der Pessimist folgende Gesamtfreude erlebt:
Gesamtfreude (F(g) = 0 - 2 + 10 - 0 (er muss ja nicht enttäuscht sein) = 8
Wenn die Sache nicht klappt, siehts beim Pessimisten so aus:
Gesamtfreude F(g) = 0 - 2 + 0 - 5 = -7
Beim Optimist gilt:
F(v) = 5, F(e) = 0, F(k) = 8, E(n) = 4
Wenn die Sache klappt, erlebt der Optimist folgende Gesamtfreude:
Gesamtfreude F(g) = 5 - 0 + 8 - 0 = 13
Wenn die Sache nicht klappt, siehts beim Optimist so aus:
Gesamtfreude F(g) = 5 - 0 + 0 - 4 = 1
Womit bewiesen ist: Optimisten freuen sich insgesamt gesehen mehr.
Allerdings gibts irgendwo auch eine Studie, in der geschrieben steht, dass Pessimisten dennoch erfolgreicher sind als Optimisten. Die erfolgreichsten Manager sind Pessimisten. Andrew S. Grove schrieb Only the Paranoid Survive. Und was aus diesem optimistischen E-Hype geworden ist, das haben wir ja an den Aktienkursen gesehen.
Tja, somit wird mir wieder bewußt, warum ich zwar grundsätzlich optimistisch und positiv bin, aber dennoch äußerst erfolglos mit hohem Aufwand und auf hohem Niveau. (Da brauch ich bloß auf meinen Zugriffszähler schauen und sehen, dass heute grad mal 5 Leute hier waren ;-). Aber als alter Optimist sage ich: Hey ihr fünf! Ich freu mich, dass ihr mich besucht!
Zurück zu den Relativitäten: Die Katze ist für Kinder relativ süß, für Mäuse relativ gefährlich.
Zurück zum Terminkalender: das war letzte Woche, weshalb man mir verzeihen möge, dass ich mich um das 17er Kästchen gemogelt habe.
hat gemeint, warum ich denn immer mit so gewalttätigen Motiven arbeiten würde. "Explodierende Christbäume, schießende Hasen, immer passiert was schlimmes. Es ist doch Weihnachten!?"
Ja, er hat recht.
Weihnachten ist das Fest der Liebe.
Deshalb erzähle ich euch meine persönliche Liebesgeschichte.
Als ich so 8 oder 9 Jahre alt war, da waren alle meine Freundinnen in David Cassidy verliebt oder in Pierre Brice. Ich nicht. Meine Liebe galt einem anderen. Ich konnte das nie jemandem sagen, weil irgendwie war es peinlich. Es war halt kein Wesen aus Fleisch und Blut. Aber was sollte ich machen, es war nunmal so. Ich war in den rosaroten Panther verliebt. Diese Melodie, diese Körpersprache, diese Farben. Der Toon war einfach cool.
Und jetzt, 30 Jahre später, bekomme ich Post!
ER hat mir geschrieben:
Ich habe erfahren, dass du einmal sehr verliebt in mich warst. Ich auch in Dich! (Herzchen) Viel Spass mit meinen Abenteuern. Dein Pink Panther (und ein Tatzenabdruck)
Dazu ein echter Adventskalender, dessen Kästchen ich jeden Tag öffne.
Und die gesammelten Werke von Paulchen Panther und Co. Er ist nämlich 40 geworden. Auch ein Kind der 60er, so wie ich.
Die Moral dieser Geschichte?
Erzähle deinen späteren Lebensgefährten NIE aber auch wirklich NIE von den peinlichen Liebesaffären deiner Jugend. Du wirst nur auf den Arm genommen.
Au ja, an diese Laternenzüge kann ich mich gut erinnern. Wir mussten Laternen bauen aus Pappe und Transparentpapier, innen kam eine brennende Kerze rein und das Ganze hing an einem Holzstöckchen. Dann gingen wir auf die Strasse und sangen dieses Lied.
Mein Bruder und ich haben natürlich wieder experimentiert. Unsere Fragestellung: kann man die Kerze löschen, ohne sie auszublasen.
Ergebnisse: Leichtes Schwenken führt zu leichtem Flackern der Kerze.
Starkes Schwenken führt zum Umfallen der Kerze und zum anschließenden Abfackeln der Laterne. Laternen fackeln ab wie Feuerbälle, was besonders hübsch aussieht. Das Kreischen der Erzieherinnen hört sich allerdings nicht hübsch an. Meist wird die Laterne von einem beherzten Lehrer ausgetreten, womit bewiesen ist: man kann die Kerze tatsächlich löschen, ohne sie auszublasen.
Diese Sache hätte ich jetzt auch zeichnen können, aber ich habe ja letztes Jahr schon abfackelnde Adventskränze gezeichnet, und wiederholen möchte ich mich nicht.
Deshalb zeichne ich diesesmal - live und exklusiv - "Die Rache der abgefackelten Laterne" bzw. "The Revenge of the Killer Lantern".
Jetzt auch als Grußkarte
Und dann will ich auch keinem die Historie vorenthalten.
Mein erster Adventskalender aus dem Jahr 2000. Damals stand noch die Technik im Vordergrund, flottes "Programmieren" in Java Script. Im Jahr 2001 habe ich mich dann an eigene Motive gewagt, die ich, ich gestehe, im Jahr 2003 nochmals verwendet habe. Kombiniert mit hübschen Geschichten. Geschichten haben dieses Jahr keine so hohe Bedeutung, weil Zeichnen, scannen, animieren, arbeiten und Geschichten erzählen das funktioniert leider nicht so ganz.
Vom kalten Bahnhof direkt auf die heiße Ice-Cube-Party - aber auch hier hat er kein Glück.
Jetzt auch als Grußkarte
Nein, eigentlich wollte ich mir es nicht wirklich antun.
Ich wollte ihn nicht machen den Adventskalender.
Aber die liebe Zorra hat den endgültigen Ausschlag gegeben - mit einer Mail "Machst du wieder..?" Ich habe ja gesagt und begonnen. Also, bedankt euch bei Zorra, dass es dieses Ding gibt. Und bedankt euch bei Zorra, dass es weiter geht! Weil wenn sie das nicht jeden Tag bei sich reinstellen würde, könnte und würde ich mich jetzt heimlich ohne große Konsequenzen aus dem Staub machen. Vor allem dieses letzte, potentiell ultrafaule Wochenende hat mich sehr gelockt. Aber die Woche ist gerettet.
Ausserdem gibt es ein neues Gimmick!
Wenn man auf die Bilder klickt, kann man diese als Jetzt auch als GRUSSKARTE verschicken! Echt!
Mein kleiner Bruder hat schon mal gemeint, ich sei ein Internetjunkie. Wenn sich jemand allerdings damit beschäftigt, alle österreichischen Bands in einer Webkompatiblen relationalen Datenbank zu archivieren, sollte er eigentlich ruhig sein, oder?
Hier gehts zum Making of:
Zurück zum Adventskalender, wie macht man sowas.
Zuerst einmal müssen die Ideen kommen. Dafür lege ich mich meist mit meinem Notizbuch aufs Sofa und fange an rumzukritzeln. Manchmal kommt die Idee sofort. Manchmal nutze ich sogenannte Kreativitätstechniken, schreibe Begriffe auf (Lebkuchen, Hexe, Weihnachtsmann, 45er Magnum) und habe dann - eventuell - den Geistesblitz. Meistens legt sich allerdings mein Kater auf den Notizblock. Dann bleibt mir nichts anderes übrig als Alkohol zu trinken und eine DVD anzusehen. Zum Beispiel Third World Cop oder Shaun of the Dead!
Wie auch immer. Ich zeichne meine Dinge direkt mit Tusche auf Papier. Mit sämtlichen Hilfsmitteln wie Bleistift, Kreide oder sonst irgendwas kann ich nicht umgehen. Das ist mir zu umständlich, vorzeichnen, radieren, Linien nachziehen, entweder es passt oder es passt nicht. Meist passt es nicht so richtig richtig, aber damit muss ich leben. Ich mein ich mach das ja nicht professionell.
Ich verwende hierfür: Copic Multiliner 0,5 und Rotring Art Pen M. Für feine Sachen nehme ich die F Artpen oder den Copic 0,3. Zum Ausmalen verwende ich meist Copic sketch und Copic Ciao. Der Adventskalender wird allerdings am Computer koloriert.
Und wenn ich etwas animieren möchte, verwende ich Transparentpapier. Da kann man dann nämlich die einzelnen Bewegungen durchpausen. Jede Bewegung ein Bild.
Häufig läuft der Kater durchs Bild, das ist dann etwas nervig.
Deshalb empfiehlt es sich, neben einem Glas Oolong-Tee auch ein Glas Rotwein bereitzustellen. Für die Nerven.
Die Sachen werden eingescannt.
Am Anfang sind sie milchig, das heisst sie müssen "verhärtet" werden, Linientechnisch. Ich verwende übrigens Paint Shop Pro, NICHT raubkopiert!
Dann wird koloriert ...
... und animiert!
Und veröffentlicht.
Wenn Ostereier am Weihnachtsbaum hängen, dann ist etwas faul.
So, das ist jetzt das letzte Bildchen.
Mehr hab ich nicht mehr.
Ich hoffe, ich schaffe noch welche.
Wie einige wissen, habe ich einen gewissen Hang zur Spielthorie.
Die Tatsache zum Beispiel, dass der Weihnachtsmann seinen kostbaren Glühwein verschüttet, um den Osterhasen zu bestrafen, kann durch das sogenannte Fairness Equilibrium erklärt werden.
Forschungen und Experimente haben nämlich ergeben, dass Spieler bereit sind, unfaires Verhalten zu bestrafen, auch wenn es sie selbst etwas kostet.
Im Ultimatumspiel hat Spieler A hat die Macht, einen Geldbetrag (100 Euro) zwischen ihm und Spieler B aufzuteilen. Wenn B akzeptiert, erhalten beide den vorgeschlagenen Geldbetrag ausbezahlt. Lehnt B die Verteilung ab, so bekommt weder A noch B etwas.
Die klassische Spieltheorie prognostiziert, dass B bei jeder Verteilung zustimmt. In zahlreichen Experimenten zeigt sich aber, dass B erst Verteilungen bei (durchschnittlich) ungefähr 60:40 akzeptiert. Bei Verteilungen von z.B. 90:10 ist Spieler B also bereit auf die 10 (die er bekäme, wenn er der Verteilung zustimmen würde) zu verzichten, nur um A für die ungleiche Verteilung "zu bestrafen".
Ein Ansatz für ein theoretisches Modell, die diese experimentellen Ergebnisse erklärt, ist das Konzept des "Fairness Equilibrium" (Rabin, AER 1993). Das Fairness Equilibrium unterscheidet sogar, ob ein Zug "absichtlich gemein" oder nur "versehentlich gemein" war. Spieler werden ersteres Verhalten eher "bestrafen" (ebenfalls gemein reagieren), während sie bereit sind, zweiteres Verhalten zu tolerieren. (Siehe auch: Fehr und Schmid - "A theory of fairness, competition and cooperation", 1997)
Wir sind so fürchterlich nett unrational, wir Menschen, Weihnachtsmänner und Osterhasen
Leider kenne ich das Rezept nicht. Es hat aber bestimmt etwas
mit Spinnenbeinen und zwanghaften Ritualen vor qualmenden Hexenkesseln zu tun.
Draußen am Bahnhof ist es kalt und einsam. Deshalb kann der Schneemann endlich in Ruhe seine Flasche Rotwein trinken, ohne gleich hinwegzuschmelzen.
Nur vor falschen Freunden sollte er sich hüten.
Die Musik zum Comic ist vom Plan. Eine meiner absoluten Lieblingsbands, die genialste Band der Welt.
Und wenn man einen Plan-Song hört, muss man auch den Pyrolator besuchen. Oder zumindest Atatak.
Und Pepi ist Pepi, meine allererste Toonfigur.
Seavas Oida = Hallo alte Hütte
Ois lauwaund = Und, Alta, was geht ab (wörtlich: und, alles ok?)
Oiso Prost = also Pröstchen
Er müßte es ja noch vom letzten Jahr wissen, dass Stiefel gefährlich sein können.
Und ich bin leider heute schlecht gelaunt. Sehr schlecht gelaunt. Fast so schlecht gelaunt, wie der Osterhase. Wieso? Spammer. Nicht nur dass sie mir fürchterlich viel Arbeit machen, nein, sie verwirren mich sosehr, dass ich vor lauter Kommentare löschen schon ganze Postings ins Nirvana geschickt habe.
Und ich weiss nicht mal welche. Auffallen tut es mir erst, wenn ich auf alte Beiträge verlinken will, wie zum Beispiel auf den Smell-Pod. Glücklicherweise konnte ich ihn rekonstruieren und kann so jetzt doch den Kommentar abgeben: "Für den Beitrag des letzten Jahres hätte ich einen Smell-Pod gebraucht".
Ich hasse Texas Holdem, Cialis und Co.!!!
Er verträgt keinen Glühwein und er versagt in der Liebe
Selbst die schlichte Konversation mit neugewonnen Freunden bei Rotwein und Schnaps führt zum kläglichen Scheitern.
(Nachtrag: und mittlerweile funktionieren die Links auch. 7:00 ist einfach zu früh zum Kalenderbauen)
In Österreich kommt der Nikolaus nicht alleine, sondern bringt den Krampus mit. Der Krampus ist eine fürchterliche Gestalt. Ausgestattet mit zwei Teufelshörnern, einer langen roten Zunge und auffallender Körperbehaarung stürzt er sich auf alles, was sich bewegt. Einzig und allein der Nikolaus kann ihn bändigen.
Den schlimmsten Krampus erlebte im ÖTB, dem österreichischen Turnerbund. Das war kein Verein für Weicheier. Da wurde noch für Rasse, Zucht und Ordnung gesorgt und einmal im Jahr, zur Sonnwendfeier, gab es Gau-Turnen. Dementsprechend herb war auch das Nikolausfest. Wir Kinder mußten uns in einer Reihe "nach der Größe" aufstellen und warten. Lange geschah nichts, dann sprang mit einem Donnerknall die Türe auf und der Krampus stürzte herein - direkt auf uns zu. Er brüllte und rasselte mit seinen Ketten und jagte uns quer durch die Turnhalle. Kam man ihm zu nahe, spürte man auch schon mal die Rute. Mindestens eines der Kinder pinkelte sich jedesmal in die Hose, und die Helden waren die, die nicht lauthals zu heulen anfingen und sich bei den Eltern versteckten. Wenn dann endlich der Nikolaus kam in seiner ganzen Pracht, mit dem weissen Rüschenkleidchen, dem purpurroten Mäntelchen und der goldenen Mütze, da war alles gut. Er legte den Krampus an die Kette, beruhigte uns und gab uns Geschenke. Natürlich nur, wenn in seinem großen Buch zu lesen war, dass wir brav waren das ganze Jahr.
Man kann sagen was man will, aber dieses Duo mit seiner archaischen Symbolik, mit den Ketten und den Haaren und den Ruten, das hat schon mehr drauf als dieser lasche, amerikanisierte entsexualisierte, harmlose Wischi-Waschi-Weihnachtsmann. Wirklich wahr.
Liebe Kinder, verlaßt euch nicht auf Äußerlichkeiten, weil das kann böse enden.
Achtet auf die inneren Werte. Ein engelhaftes Aussehen, blonde Locken und goldene Schuhe lassen nicht grundsätzlich auf gute Absichten schließen. Und wenn ihr einen Christbaum kauft, zupft an den Ästen. Fühlen die sich irgendwie organisch an, vibriert eine geheime Energie darin, dann nehmt ihn nicht, den Christbaum.
("Die gute Fee, das war a Hex" ist ein Zitat aus dem Lied eines 70er Jahre Poeten.
Während der Hase zur offensiv-aggressiven Gewaltanwendung neigt, entspricht das Täterprofil der Hexe eher dem berühmter Briefbomben-Attentäter. Sie braucht lange für Entscheidungen und ist extrem stressanfällig. Als notorische Einzelgängerin ist sie penibel und zwanghaft. Ohne diese Eigenschaften wäre es ihr allerdings unmöglich, so diffizile Meisterwerke wie die "Giftschlangen-Expansionsmaschine" zu entwickeln.
Dank an Frau Mykoplasma für die Inspiration.
Wer ihn diesmal wohl gewinnen mag? Bedenklich ist, dass der Osterhase die Seite gewechselt hat. Immer noch beleidigt vom Hammerschlag des Vorjahres und unter dem schlechten Einfluß der bösen Hexe stehend hat er Rache geschworen an allem, was auch nur im Entferntesten mit Weihnachten zu tun hat.
die Zeit der unkontrollierten Genüsse.
Impressionen aus dem letzten Jahr.
Wir hatten aus dunklen Kanälen echtes Kobe-Rind erstanden. Direkt aus Japan, täglich gefüttert mit einer Flasche Bier, handmassiert mit Gin. Völlig dekadent.
...und wenn alle brav sind (...) so in etwa ist hier was gestanden. Jetzt ist es weg. Texas Holdem, der alte Spammer, hat zugeschlagen.
Die Kommentare sind auch weg, nur die Bilder können sie mir nicht nehmen.
Ich habe ihn gefunden, meinen guten Zwilling, mein Alter Ego. Beim Egosurfen. Lisl Neun, eine Illustratorin. Fast so wie ich! Doch während Lisl Neun erfolgreich Bücher illustriert, sitze ich immer noch im Büro und beschäftige mich mit Computern und Prozessen. Während sie eine Galerie ihr Eigen nennt und eine alte Klosterschmiede, habe ich es gerade mal zur Mietwohnung gebracht im Zentrum einer eher langweiligen Stadt.
Aber ich habs ja auch verdient.
Sie ist gut, ich bin böse.
Sie beherrscht die Kunst des Aquarells, ich schaffe es gerade mal, ein Strichmännchen mit Filzstift zu kolorieren. Ihre Engelchen haben Sterne im Haar und eine Lampe, meine verwandeln kleine Kinder in Kröten.
Und während ihre heiligen drei Könige dem Stern zur Krippe folgen, schaffen es die meinigen gerade mal bis zur nächsten Whiskey Bar. Genauso wie ich.
Nichtsdestotrotz an dieser Stelle einen herzlichen Gruß an meine Namensvetterin!
... und denkt daran - auch dem Christkind fällt es schwer, stets die Containance zu bewahren...
Heut fahr ich nach Wien! Neugierig bin ich, ob da auch soviele Weihnachtsmänner durch die Gegend klettern wie hier..... Werd zur Sicherheit einen Sack mit Hasen mitnehmen.
Eigentlich kann man ja froh sein, dass die heiligen 3 Könige nicht in irgendeiner Bar versackt sind auf der Suche nach dem Christkind.....
...gestern .... heute spät ....
...Bin noch etwas ..... derangiert ...
Ich war mal auf einer Party. Ich weiß den Anlass nicht mehr, ich weiß nur, dass es wohl in der Vorweihnachtszeit gewesen sein muss. Meine Freundin Maria, mit der ich gemeinsam eine eher chaotische WG bewohnte, hat mich mitgeschleppt. Sie hatte die Information zu dieser Party auch über 5 Ecken bekommen. Es sollte sich um irgendeine Wohnungseinweihung, Verlobung oder gar Promotion handeln. Wir wussten also nicht, was uns erwartete. Die Party fand im 9. Wiener Gemeindebezirk statt, in einer Mansardenwohnung. Wir fuhren mit dem Lift ins oberste Stockwerk und waren erstmals erstarrt: ein großzügig ausgebautes Dachgeschoss über mehrere Ebenen, geschmackvoll eingerichtet, die Möbel aus Italien, die Anlage von B&O. An einer langen Theke standen keine Dopplerflaschen, wie ich es normalerweise gewohnt war, sondern Weine mit richtigen Etiketten, individualisierten Nummernkombinationen abgefüllt in 0,75 Literflaschen. Aus den Boxen hämmerte keine harte Rockmusik sondern sanfte Töne, manchmal mit einem leichten Anhauch von Jazz. Es gab auch keine Chips und kein Popcorn und auch keine selbstangerührten Käsecremes und Nudelsalate, sondern Canapes mit Lachs und Kaviar.
Schlagartig fühlte ich mich fehl am Platz. Die Mädchen hatten alle lange weiche Haare, blond bis brünett - meines war kurz und struppig und gebleicht. Die dominante Modemarke war Armani, die dominante Farbe „natur“ – ich glänzte mit einer abgeschabten Lederjacke vom Flohmarkt und einem bunten T-Shirt irgendeiner Garagenrockband. Maria machte sich wenig daraus. Sie schnappte sich ein Glas Sekt und verschwand in der Menge. Ich schnappte mir einen Wein, ein paar Kaviar Canapes und versuchte, mit Leuten ins Gespräch zu kommen.
Langer Rede kurzer Sinn, es gelang mir nicht.
Selten hatte ich mich so unwohl, so peinlich berührt, so deplaziert gefühlt wie in dieser schön ausgebauten Dachgeschosswohnung zweier Kinder offensichtlich sehr reicher Eltern. Geschlagen geben wollte ich mich allerdings nicht – weniger wegen der Leute als wegen des guten Essens. Ich nahm ich mir also noch einen Teller mit Canapes, eine Flasche Wein, ein Glas und setzte mich in eine Ecke.
Da bemerkte ich plötzlich ein Wesen, welches ebenso deplaziert wirkte wie ich. Ein kleiner Rauhaardackel, etwas alt, etwas schmutzig. Ein Seelenverwandter in dieser sauberen Welt. Einer, der mir Gesellschaft leisten konnte, dem ich Gesellschaft leisten konnte, mit dem ich mein Essen teilen konnte.
Der Hund bemerkte mich ebenso und kam her zu mir.
Er sah mich lange an – aus klugen Augen wie mir schien. Ich beugte mich zu ihm hinunter, in meiner Hand ein leckeres Entenleber-Canape. "Na Kleiner" sagte ich. Der Hund sagte nichts. Er neigte bloß seinen Kopf, drehte sich um, hob sein Bein, und pinkelte mir auf den Schuh.
Danach bin ich heimgegangen.
Dopplerflaschen = 2l Flaschen = Pennerbombe
Vor vielen Jahren durfte ich das erste mal in meinem Leben gemeinsam mit meiner Mutter den Weihnachtsbaum kaufen gehen. Wir sind also auf den Weihnachtsmarkt gegangen und haben uns die diversen Nadelbäume angesehen. Es gab kleine und große, Fichten und Tannen und welche, die man wieder einpflanzen konnte nach Weihnachten, weil sie mit Wurzelwerk und Blumentopf geliefert wurden. Der Christbaumverkäufer tänzelte die ganze Zeit um uns herum und beriet uns. Bezüglich Symetrie, Nadelverlust, Stammwuchs. Wir konnten uns nicht entscheiden. Ein Baum war zu groß, der nächste hatte ein so dichtes Nadelwerk, dass wir nicht wussten, wie man daran eine Glitzerkette und genügend Zuckerwerk befestigen sollte - und einen zum wieder einpflanzen wollten wir nicht. Da bemerkten wir in der Ecke ein absolut witziges Kerlchen stehen - anders konnte man dieses Gewächs nicht nennen. Es war etwas struppig, von Symetrie konnte ganz und garnicht gesprochen werden und der Stamm hatte einen äusserst interessanten Schwung. Faszinierend war, dass es von jeder Seite anders aussah - wie eine moderne Skulptur.
Es war Liebe auf den ersten Blick - das war unser Christbaum.
Als wir ihn dann zu Weihnachten aufstellten in unserem festlich geschmückten Wohnzimmer, war mein kleiner Bruder ziemlich sauer. Nicht mal die Argumente, dass das ein Rebellenbaum sei, ein Punk unter den ganzen braven Kleinfamilienvorgartenperfektionschristbäumen, konnte ihn beruhigen. "Punk ist Punk und Weihnachten ist Weihnachten" - sagte er bloß.
Und dann hat unser Rebell auch noch nach drei Tagen sämtliche Nadeln verloren.
Trotzdem ist's bis heut mein Lieblingschristbaum
"Männer umschwirr´n mich wie Motten um das Licht,
und wenn sie verbrennen, ja, dafür kann ich nicht"
Es gibt ein Kinderbuch. Leider weiß ich nicht mehr wie es heißt. Allerdings erinnere ich mich sehr gerne an die Geschichte, die da erzählt wurde.
Es war einmal eine wunderschöne Sommerwiese. Bienen flogen eifrig von Blume zu Blume und sammelten Honig, die Gräser bewegten sich leicht im Sommerwind, mitten durch die Wiese plätscherte ein kleines Bächlein. Auf dieser Wiese lebte auch eine Mäusefamilie – Vater und Mutter mit ihren vier Kindern. Trotz des schönen Sommers war die Familie stets sehr fleißig - musste doch bereits im Sommer für den strengen Winter vorgesorgt werden. So sammelte der Mäusevater Nüsse im benachbarten Wald. Die beiden älteren Mäusesöhne sammelten Blätter und Gras, damit im Winter der Mäusebau warm gehalten werden konnte, die Mäusetochter jagte Grillen und kleine Insekten, und die Mäusemutter war für die Konservierung der Nahrungsmittel zuständig. Der einzige, der gar nichts tat, war der kleine Mick. Der saß bloß in der Sonne, sah den Bienen zu, genoss das Zwitschern der Vögel und freute sich des Lebens. Das machte die anderen zornig.
„Was machst du denn, was sammelst Du für den Winter, jeder muss doch etwas beitragen!“
„Ich sammle Farben“ – antwortete er auf solche Fragen bloss.
„Du wirst schon sehen. Im Winter, wenn es kalt ist und nichts zu essen da ist, da wirst du hungrig sein. Und wir werden dir nichts abgeben wenn du nicht hilfst und deinen Teil beiträgst“. „Aber - ich sammle doch die Farben!“ – war seine Antwort
Der Winter kam tatsächlich. Die grünen Bäume am Wiesenrand, deren Blätter sich immer so sanft im Wind bewegten, standen da wie dunkle Gerippe. Die Wiese war dick mit Schnee bedeckt und der Bach bahnte sich mühsam seinen Weg durchs Eis. Die Bienen waren weg und auch die Vögel. Die Sonne ließ sich nur mehr selten blicken – meist war es war kalt und dunkel und still.
Doch die Mäusefamilie hatte ja vorgesorgt. Sie hatte es warm, sie hatte genug zu essen und auch zu trinken. Je länger der Winter jedoch dauerte, desto mehr schlug die Stille und die Dunkelheit den Mäusen aufs Gemüt. Der Mäusevater wurde von Tag zu Tag mürrischer, die Mäusemutter stichelte wegen jeder Kleinigkeit, die beiden älteren Mäusesöhne stritten von Tag zu Tag aggressiver und die Mäusetochter wurde von plötzlichen Weinanfällen geplagt.
Da fing der kleine Mick auf einmal an vom Sommer zu erzählen. Von der warmen Sonne, von den Vögeln, vom Sommerwind und von den lustigen Erlebnissen, die sie gemeinsam hatten. Und nach und nach entstand an den grauen, erdigen Wänden des Mäusebaues die bunte Sommerwiese mit ihren duftenden Blumen, den eifrigen Bienen und dem fröhlich plätschernden Bach.
Nun verstanden Sie ihren kleinen Mick und warum es so wichtig war, die Farben zu sammeln.
Tja, vielleicht erzählen sich die Außerirdischen ja auch Weihnachtsgeschichten, wenn ihnen die langen Reisen durchs dunkle All aufs Gemüt schlagen.
Experimente haben mein Bruder und ich gerne gemacht, früher, als wir noch Kinder waren.
Häufig experimentierten wir mit Chinaböllern.
Experiment 1: was passiert, wenn man einen Böller in eine Schneewehe steckt und anzündet?
Ergebnis: Es ensteht ein kleiner Krater.
Experiment 2: was passiert, wenn man das Pulver aus mehreren Böllern nimmt, in einen einzigen hineintut, diesen in dann in eine Schneewehe steckt und anzündet?
Ergebnis: Es entsteht ein großer Krater, und es kracht ziemlich laut.
Experiment 3: Was passiert, wenn man bei der Einweihung des Diözesanhauses in Linz in Gegenwart von Bischöfen aus ganz Österreich, diverser Kardinäle, des Bügermeisters und eines Ministers aus Wien einen Chinaböller anzündet und aus dem Fenster wirft?
Ergebnis: Polizeieinsatz. Befragungen sämtlicher Nachbarn. Eine völlig verstörte Großmutter, die versucht, die Polizei aus der Wohnung rauszuhalten, während wir beide völlig unschuldig taten und hofften, dass keiner unseren roten Kopf bemerkt.
Du und ein anderer, mit dem du ansonsten nichts zu tun hast und auch in Zukunft nie mehr was zu tun haben wirst – also du und dieser andere brechen wo ein. Ihr werdet geschnappt. Auf den offensichtlichen Tatbestand des Einbruches steht ein Jahr Gefängnis. Allerdings habt ihr auch noch Feuer gelegt, sämtliche Möbel sind kaputt, ein riesen Schaden - das kann euch aber keiner nachweisen. Also werdet ihr beide verhört. In unterschiedlichen Räumen. Jeder von Euch bekommt ein Angebot. Du weißt, dass der andere das gleiche Angebot bekommt wie du, und du weißt außerdem, dass der andere weiß, dass du das weißt.
Das Angebot: Wenn Du gestehst, und der andere nicht gesteht, dann kommst Du frei und der andere kommt für 10 Jahre ins Gefängnis. Gesteht ihr beide, bekommt ihr beide eine Haftstrafe von je 7 Jahren. Gesteht keiner, dann bekommen beide je 1 Jahr.
Was macht man da? Na klar, schweigen, lügen, 1 Jahr ins Gefängnis gehen, beide, was sonst!!
Aber nein, die Spieltheorie lehrt uns etwas anderes!
Es geht nämlich um die dominante Strategie.
Versetz dich in die Lage des anderen, gehe sämtliche seiner möglichen Entscheidungen durch und entscheide dann, was für dich selbst das beste ist – in Abhängigkeit seiner Entscheidung. Wenn der andere lügt, ist es für dich besser du gestehst. Weil dann gehst Du als freier Mann, als freie Frau nach Haus. Wenn der andere gesteht, ist es auch besser du gestehst, weil dann hast du 7 Jahre statt 10.
Was folgt daraus? Für beide Gefangene ist die dominante Strategie „Gestehen“ – daher kommen auf jeden Fall 7 Jahre Gefängnis auf dich zu. Ein echtes Dilemma! Deshalb heißt es auch „Das Gefangenendilemma“.
Das Ganze wird übrigens das Nash-Gleichgewicht genannt. Über John Nash gibt es einen wunderschönen Film. A Beautiful Mind. In einer Szene sitzt Nash mit seinen Studienkollegen in einer Bar. Eine hübsche blonde Frau kommt herein – eine mathematische Muse – und die inspiriert Nash dahingehend, dass es eine weitere Dimension in der Welt gibt! Die Wiederholung, die Zeit. Du triffst dich nicht nur einmal im Leben, du triffst dich öfters. Es kann sich jemand rächen. Das Kollektiv kann so stark sein, dass es dich bestrafen kann. Und diese Sachverhalte können in die eigene Entscheidung mit einfließen - mathematisch fundiert.
Deshalb können im „Wiederholten Gefangenendilemma“ beide lügen, ohne gegen spieltheoretische Grundsätze zu verstoßen, und beide brauchen nur ein Jahr ins Gefängnis zu gehen, und der Weihnachtsmann prügelt auch nicht auf den Osterhasen ein und der muss sich dann auch nicht rächen....
Ich habe jemanden wiedergefunden! Per Zufall, beim Weblogsurfen.
Wir kennen uns zwar nicht, eines verbindet uns allerdings. Wir haben beide ein Stempelmotiv für Chraecker abgeliefert.
Liebe Marion! Ich widme dir das heutige Kästchen und hoffe, dass du schöne Geschenke bekommst zu Weihnachten, keine Socken!
Vor ca. 15 Jahren hatte ich meinen ersten Kulturschock. Nach langjährigen Aufenthalten in Linz und Wien konnte meine nächste Station eigentlich nur Berlin, London oder New York heißen. Wie das Schicksal aber so spielt, verschlug es mich in ein kleines mittelfränkisches Örtchen namens Hüttendorf. Am Vorabend noch die Töne des Presslufthammers in den Ohren – es wurde gerade die U3 gebaut – befand ich mich am nächsten Tag in einem 300 Seelendorf, das jetzt meine Heimat sein sollte. Das einzige Geräusch, welches zur Abendzeit mein Ohr erreichte, war das Muhen der Kühe im Stall zu meiner rechten. Ab und an konnte ich ein leises Gackern aus dem Hühnerstall zu meiner linken vernehmen – der Rest war Grillenzirpen. Das Fehlen sämtlichen Lärmes wurde allerdings ausgeglichen durch eine völlig neue Geruchswelt. Was heisst Geruch! Wenn man in diesem Dorf aus dem Auto stieg, wurde man von einer Geruchswand bestehend aus 90% Gülle, 5% Kuhfladen, etwas Stallgeruch sowie ein klein wenig Hollunder von Nachbars Baum in Innere des Autos zurückgeworfen. Mein größter körperliche Wunsch zu dieser Zeit war, meine Haut zum atmen zu bringen.
Eines Tages ging ich in den örtlichen Laden. Das erste was mir auffiel, war eine neue Duftkombination. Eine Mischung aus verfaultem Käse, Pisse und gestockter Gülle, begleitet von einem leicht säuerlichen Beigeschmack. Ich erstarrte.
Mein erster Gedanke: „Bin das ich?“
Mein zweiter Gedanke: „Könnte jemand annehmen, dass ich das bin?“
Mein dritter Gedanke: „Hab ich das, was so stinkt, eventuell bereits hier gekauft und gegessen?“
Vorsichtig sah ich mich um. Die Besitzerin des Ladens unterhielt sich an der Kasse mit einer Frau, die ich bisher nur von der Ferne gesehen hatte. Eine Nachbarin, wesentlich älter aussehend als sie offensichtlich war, etwas schmutzig, etwas heruntergekommen. Sie leerte gerade das zweite Fläschchen des billigen Cognacs, der in solchen Läden meist an der Kasse steht. Als ich mich den beiden näherte, wurde der Geruch immer stärker. Es bestand kein Zweifel: es war die alte Dame, die so stank – bestialisch. Ich wusste vorher nicht, dass ein Mensch so riechen kann. Außer als Leiche.
Die Ladenbesitzerin Frau H. war dennoch sehr nett zu der alten Dame, steckte ihr noch ein paar Nahrungsmittel zu, ein weiteres Fläschchen und verabschiedete sich freundlich von ihr.
An mich gewandt meinte sie danach, Schultern zuckend: „jo mei, die Baaabett“.
Das hat mir an dem Dorf gefallen. Dass auch die gefallenen Seelen aufgefangen werden, als Teil des Ganzen so angenommen werden, so wie sie nun mal sind.
Das einzige was ich hoffte war, dass die alte Dame nie - aber auch wirklich nie - zu Weihnachten ihre Schuhe rausstellen würde.
"Fastfood - Das verlockende Grausen! Kennt jeder, macht jeder - nur zugeben tut es keiner! Ist so ähnlich wie Britney-Spears-heimlich-gutfinden: Das eine Weblog immer anklicken und hoffen, dass es niemand merkt. Weil es so peinlich ist! (Quelle)
So ging es mir die letzten Tage mit dem Rummel um den Blogaward. Natürlich stehe ich selbst voll und ganz über diesen Dingen. Die Dramen, die sich da abspielten, habe ich ausschliesslich unter gruppendynamischen Aspekten analysiert - zu Zwecken der Wissenschaft.
Aber nun ist es ist vollbracht: die Nominierten stehen fest.
Und damit ist auch die lustigste der ganzen Wahlschlachten vorbei: die Schlacht zwischen Dahlmann und Gröner. Leider ist nur die Gröner in die nächste Runde gekommen. Das ist schade - habe ich doch meine Stimme stets dem Dahlmann gegeben!
Aah - da merkt man wieder, wie intensiv ich mich mit diesen Themen beschäftige ;-)... Wie fürchterlich peinlich.
Die Wahlschlacht geht weiter! Und ich widme ich dem Dahlmann das heutige Adventskalenderkastl.
Stellt euch dabei vor, der Weihnachtsmann sagt: "Nix Gröner, Dahlmann!"
Ich kenne eine schöne Geschichte. Es muss sich wohl um eine alte indianische Fabel handeln. Ich habe sie allerdings aus Raumschiff Voyager. Chakotay erzählte Sie, als Seven of Nine an Bord kam und Captain Janeway dieser zu Ihrer menschlichen Natur zurückhelfen wollte.
Ein Skorpion will einen Fluss überqueren, kann aber nicht schwimmen. Da kommt ein Fuchs vorbei. Der Skorpion fragt den Fuchs, ob er ihn nicht ans andere Ufer bringen könne. Der Fuchs verneint. "Schau lieber Skorpion. Ich traue Dir nicht. Sobald ich dich auf meinen Rücken lasse, würdest du mich stechen. Dann sterbe ich." Der Skorpion meint: "Aber da wäre ich ja dumm. Sobald du stirbst gehst Du unter, und ich mit Dir. Dann würden wir beide sterben. Du an meinem Gift, ich würde ertrinken. Daher sei dir gewiss, ich steche dich nicht!"
So läßt sich der Fuchs überreden, der Skorpion klettert auf seinen Rücken und die beiden schwimmen los. In der Mitte des Flusses sticht der Skorpion den Fuchs. Der Fuchs schreit auf: "Skorpion, was hast du getan!? Wieso hast du mich gestochen? Jetzt sterben wir beide!" Der Skorpion sagt: "Ja, aber so ist nun einmal meine Natur".
Raumschiff Voyager lehrt uns natürlich eines besseren. Seven of Nine - der assimilierte Borg - findet zurück zu Ihren menschlichen Wurzeln, und am Schluss heiratet Chakotay Sie sogar.
Die Moral der Geschichte: Auch die Bösen können zu Guten werden. Eventuell sogar zu Amerikanern.
Was allerdings nie gehen wird - weils nicht nur gegen die Natur geht sondern auch gegen die Physik: Schneemänner können keinen Glühwein trinken!
... hat was für sich... Zwar quellen beim heimkommen sämtliche eMail-Postfächer über - und auch der Trubel um den Blogaward ging völlig an mir vorbei. Big Brother House conquered Blogsphere. Köstlich amüsiert! Irgendjemand hat mich sogar MICH nominiert. Danke! Höchstwahrscheinlich als den Super - Über - ultra - geheimen - Geheimtipp - so geheim, dass man Funkenberge, Netzwerkspalten und Computerknoten durchqueren muss um nach Bezwingen des DNS-Drachen dieses Blog zu finden...
Zurück zur Tagesordnung: Sobald ich dazu komme erzähl ich was über das Festival in Sitges, diverse Filme sowie Takashi Miike. Eventuell sogar in Bewährter Reisetagebuchform.
Bis dahin müßt ihr euch mit Bildchen aus dem Adventskalender begnügen: