31.03.05

Welch begnadete Konstellation

Jörg Buttgereit inszeniert Ramones.

Posted by L9 at 17:40 | Comments (2) | Surftipps

30.03.05

Auf nach Lutenblag

molvanien.jpg

Ein witziger Reiseführer über ein aberwitziges Land.

Am besten man legt dieses Buch in der Kneipe auf den Tisch, gleich neben sein Bier, und wartet ab.
"Oh, ihr wollt wegfahren?"
"Ja, wir haben uns mal überlegt, in eine dieser neuen Teilrepubliken zu fahren. Osteuropa, da gibt es viel zu entdecken."
"Molwanien. Hmm, kenn ich garnicht."
"Ja, wir kannten es bisher auch nicht. Ist irgendwo hinter Inguschetien."
"aaah ja" - wissend - "darf ich mal?"
"Na klar!"
Blättern..
"Hmm, Hmm, scheint ja schon sehr ursprünglich zu sein.. Hotelzimmer werden ausgeräuchert, nicht gelüftet? Hmm."
Weiteres Blättern...
"Sieht ja schon heftig aus dieses Hotel da. Vajana Ritzzz Hotjil. Würd ich ja nicht veröffentlichen als Hotelmanager. Naja, man weiss ja nicht wie die anderen Hotels aussehen."
Stirnrunzeln...
"Oh, Wein haben die auch ... so wird der abgefüllt!? Hmm. Appetitlich sieht das aber nicht aus. Ich mein dieser Mann... schau dir dem seine Zähne an..."
Kopfschütteln... Weiterblättern...
"...Molvanischer Kampfhund!?? Der einzige Vertreter der Hunde weltweit, der sich nicht selbst an den Genitalien lecken kann..? Nee! ... und genetisch defekte Fische? Analatmer!?"
Plötzliches mit der Hand gegen die Stirn schlagen, lautes Auflachen ...
"Hey!! Ihr seids soooo doof, echt wahr. Ich hätt jetzt echt gedacht, das ist echt!!!""

Ist doch echt. Wir waren dort!

Posted by L9 at 13:15 | Comments (2) | Surftipps

29.03.05

Wölfe, die im Schafspelz feststecken

Nachdem Frau Pink'n'Green diese hervorragende Idee der Selbsthilfegruppe geboren hat für Wölfe die im Schafspelz feststecken, hat der nette gefährliche Herr Blue Sky auch gleich ein Logo gebastelt.

wdisf_small.gif

Wohlgemerkt: mit eingebautem Wolfsschafskopf!

wdisf.gif

Nein, wir sind nichtsuess.gif. Wirklich nicht.

Posted by L9 at 12:41 | Comments (6) | Reisen - Osterinsel

Das Wort zu Ostern

Oder warum man man nie vom Äusseren auf das Innere schließen soll.

Weil auch wenn jemand noch so unattraktiv ist...

...so kann er dennoch ein wunderhübsches Inneres haben.

Das gilt auch für Friedhöfe: von der Ferne könnte es eine Müllhalde sein,

von der Nähe eher nicht.

Trotzdem - auch von einer vermeintlich schönen Seele sollte man sich nicht ablenken lassen. Weil selbst in der friedlichsten Oase treibt manchmal die böse Blair Witch ihr Unwesen.

Und die ist nichtsuess.gif - verdammt. Genausowenig wie ich!

Herzlichsten Dank an Blue Sky für dieses süsse Nicht-Süss Zeichen!!!!!

Es handelt sich übrigens hier um Toconao, eine Oase in der Atacama Wüste. Dieses Waldstückchen beginnt tatsächlich hinter einer Müllhalde am Rand der Siedlung.

Du denkst du bist im Gebirge. Sogar ein Echo gibt es dort.

Und so wie es begonnen hat, ist es auch wieder zu Ende.

Die Wüste hat uns wieder.

Posted by L9 at 12:30 | Comments (2) | Reisen - Osterinsel

27.03.05

Erklär mir einer mal die Quantenmechanik

Echt wahr, da.

Ich glaub im nächsten Leben studier ich Physik. Aber vielleicht bin ich ja bereits Physikerin. In irgend so einem Paralleluniversum. Und jetzt versuche ich, Kontakt mit mir aufzuehmen für paralleluniverselle Experimente.

Ich habe mir zur Sicherheit jetzt schon mal ein Buch gekauft.


Leider kann ich mit der Theorie der Paralleluniversen wenig anfangen. Da geht es mir ähnlich wie mit den Geistern: Ich kann es einfach nicht glauben. Nicht weil es unwahrscheinlich ist, sondern weil mir gerade eben diese Erklärung zu sehr nahe an unserer Vorstellungswelt liegt, sie aber dennoch unendliche Komplexität erfordert. Aber ähnlich wie mit den Geistern: Ich hätte wirklich gerne, dass es stimmt. Aber bin ich Quantenphysikerin? Nein. Und ist David Deutsch Wissenschaftler? Ja.
(David Deutsch ist einer der Anhänger der"Viele Welten Deutung", ursprünglich aufgestellt von Hugh Everett)

Wenn ich mal in Rente bin, dann werd ich eventuell echt mal Physik studieren - vielleicht gibts ja dann auch die populärwissenschaftliche Variante davon. Soll ja auch schon bei den Orichdeenstudiengängen mittlerweile rentnerspezifische Varianten der Ausbildung geben.

Mittlerweile geh ich jetzt mal meine Katze töten anschauen.

Neben dem wunderbaren Buch "Schrödingers Kätzchen und die Suche nach der Wirklichkeit" habe ich natürlich auch den Spiegel von vor ein paar Wochen verschlungen.

Posted by L9 at 15:51 | Comments (2) | Wilde Theorien

25.03.05

Regnerische Nachmittage und alte Kung-Fu Filme.

Was gibt es besseres.

gelbertiger.jpg

Wie hieß eigentlich nochmals dieses Kino in Wien, in dem es Anfang der 80er ausschließlich Kung-Fu Filme gab? Am Gürtel. Höhe 15. Bezirk. Da war ich früher häufig an eben solchen regnerischen Nachmittagen.

Und David Chiang sind die Jahre auch nicht in den Kleidern hängengeblieben.


Ti Lung auch nicht.

Posted by L9 at 12:55 | Comments (2) | Daily Live

24.03.05

Ich bin nicht süß

„Du bist so süß“ sagte er, der Kollege, als ich ihm begeistert mein WIKI zeigte. Mein „Procurement-WIKI“, voller Tipps und Tricks zum Preisedrücken und zur systematischen Stärkung der Einkäufermacht. Hart ohne Ende und böse noch dazu. Und er sagt, ich sei süß!?

ICH BIN NICHT SÜSS – verdammt. Ich bin böse, bösartiger als ein Tumor, garstig, verrucht und verkommen. Nur glaubt mir das nie jemand.

Das hat schon begonnen, als ich 14 war. Ich klemmte mir existentialistische Bücher unter den Arm, schminkte mich weiß, kleidete mich schwarz – die schwarzen Ringe unter den Augen verstärkte ich mit Kajal. Am meisten haben mich die vergeistigten und intellektuell angehauchten Jungs aus der 12B interessiert. Die mit ihren runden Brillen, den Blick ins Nichts gerichtet, durch die Gänge schwebten. Die bestimmt wussten, wo es lang geht, wie man die Revolution startet und die vor allem auch wussten, wie dann die neue Gesellschaft auszusehen hat. Ergebnis war: die Jungs die waren meist verliebt, leider nicht in mich. Mich fanden sie nett, gut zum reden. Toll fanden sie die flotte Blonde aus der 11., die mit dem rückenfreien Shirt dem umwerfenden Schmollmund und dem gewissen Hauch von Brigitte Bardot. Für die würden sie sogar die Revolution sausen lassen und eine Kleinfamilie gründen.

Nun gut, was sollte ich machen? Das mit der Welterkenntnis und der Revolution schien wohl doch schwieriger zu sein – daher entschloss ich mich, ein Vamp zu werden. Ein Plastikvamp. Mit bunten Haaren, Minirock und Schuhen aus unechtem Tigerfell. Ich wurde zur begnadeten Trinkerin und wechselte die Freunde wie andere das Hemd. Allerdings achtete ich stets peinlich darauf, nie von deren Müttern erwischt zu werden. Weil das resultierte meistens in einem - „Hach, so ein süsses Mädchen, die wär doch wirklich was für dich. Wann kommt die denn wieder?“ Da konnte ich machen was ich wollte. Noch nichtmal meine Schwiegermutter ist da eine würdige Ausnahme. Als ich die kennenlernte, war ich äußerst derangiert. Das kam so:
kannte ich bereits. Seit 3 Wochen. Ich aus Wien, er aus Erlangen, und natürlich musste ich zeigen, wie cool die Wiener sind. Ich war zum Beispiel ziemlich trinkfest. 3 Maß Bier? Kein Problem. Ich schaffte sieben – und konnte dann nicht mehr heimgehen. Er hat mich mit zu sich genommen, in die familiäre Wohnung. Ich wachte dort auf und lernte seine Mutter kennen, auf dem Weg zwischen seinem Bett und der Toilette. Die Mutter streckte mir eine Bierschinkensemmel entgegen, ich wurde bloß bleich und habe ihr vor die Füße gekotzt. Offensichtlich aber so höflich, dass ich das erste Mädchen seit langem war, das dann öfters dort schlafen durfte. Die Mädels vor mir mußten meist durchs Kinderzimmerfenster rausklettern. Bierschinken kann ich bis heute nicht essen.

Wie auch immer, Vamp geht natürlich nicht, wenn man fest mit jemanden zusammen ist - und auch die weiteren Schritte auf dem Weg zur Boshaftigkeit scheiterten. Meine Cartoons können brutal sein wie sie wollen, meine Geschichten gemein (find ich jetzt keine), das was die meisten sagen, wenn sie mal mein Weblog erwähnen sollten, ist: "entzückend".

Obwohl, einmal gab’s jemanden, der hat mich durchschaut. Der sagte über mich „karrieregeil und geht über Leichen“. „Ja.“ – jubelte ich innerlich „So ist es! Endlich erkennt mich einer“. Dummerweise hat mir diesen Ausspruch nicht nur ein Kollege lachend weitererzählt. „Hahaha, hast du gehört was deeer über dich gesagt hat … hahaha….“. Was soll man davon halten?

Naja, ich habe immer noch die Hoffnung, dass irgendwann mal jemand Angst vor dem Wolf bekommt, der sich hinter meinem dicken Schafspelz versteckt.

wolfsschaf.gif

Posted by L9 at 15:12 | Comments (12) | Hurting

22.03.05

Tanz auf dem Vulkan

Bei diesem immensen Freizeitangebot, welches Villarica und Pucon boten, war die Wahl natürlich schwer. Was tun? Obwohl wir uns den Rest der Reise immer einig waren, hier gingen die Meinungen auseinander.

Für mich war die Sache klar, ich wollte da rauf, was sonst. Zwar warnte der Reiseführer vor dem anstrengenden Aufstieg, fünf Stunden mindestens und drei Stunden zurück, aber das war mir egal. Ich wollte es zischen sehen. Ausserdem, wieso bin ich Österreicher, wenn ich dann nichtmal so ein Bergerl schaff. Und wann hat man schon mal die Gelegenheit, in einen aktiven Vulkan zu schauen.

B. zog den Badeurlaub vor, scheiterte jedoch kläglich.

Und
liebäugelte mit der Rafting-Tour, hatte dann aber Angst, seekrank zu werden. Tretboot gab es leider keines.

Ich aber, ich war auf dem Vulkan! Genial. Auch wenn er einen nach dem Lavastoß in ekelhaft stinkende Gase hüllt.

Natürlich ist dieser Aufstieg fotografisch dokumentiert, ich mein, ich erzähl ja keine Märchen.

Das ist die Stelle, wo einen der Bus hinbringt und wieder holt.

Vier Stunden später fast am Ziel.

Die allerletzten Schritte zum Kraterrand. Spannung...

... und Enttäuschung. Wegen diesem unspektakulär rauchendem Loch die ganze Mühe?

Nein. man muss nur etwas geduldig sein, den Krater entlang nach vorne gehen und warten.

Es grummelt und raucht, stinkt und ist heiß. Stundenlang hätte ich zuschauen können. Hier noch eine Explosion.

Und hier der Beweis: ich war da oben, mit Eispickel bewaffnet.

Eigentlich ist der Krater ziemlich groß.

Der Kraterrand. Da darf man keinen Reinheitsfimmel haben.

Blick hinunter. Hier sieht man auch schön die Schneisen, die die Lavaströme bei größeren Ausbrüchen in die Landschaft schlugen.

Der Abstieg sieht ein wenig dämlich aus. Wir sind einfach die Schneefelder runtergerutscht.

Danach hatte ich einen vereisten Hintern und ziemlich viel Durst.


Posted by L9 at 12:42 | Comments (4) | Reisen - Osterinsel

21.03.05

Pucon - oder "Zuviel Holz ...."

Osterinsel und Atacamawüste waren feste Ziele auf unserer Chilereise. Den Rest hatten wir nicht geplant, wir wollten vor Ort nach Lust und Laune entscheiden. Nachdem wir nun den Südseeflair der Osterinsel genossen hatten und uns von der großen Leere der Atacamawüste überwältigen ließen, flogen wir kurz entschlossen in den kleinen Süden - auch chilenische Schweiz genannt.
Wir wollten Vulkane sehen und waren an Kunst und Kultur der Mapuche Indianer interessiert. Und insgeheim hofften wir, an einem der Seen ein wenig Badeurlaub machen zu können.

Das Erste was uns auffiel: auch 2000 km südlich von San Pedro sehen die Anden andig aus. Sie waren nur ein wenig anders angezogen. Das Zweite was uns auffiel, und das scheint auf der ganzen Welt der Fall zu sein - zuviel Holz verdirbt den Geschmack.

Genauso wie in der Schweiz oder aber in Österreich bist du zuerst einmal überwältigt von der Landschaft. Schneebedeckte Berge, ein rauchender Vulkan, wunderbare Wälder, Wasserfälle.

Genauso wie in der Schweiz oder aber in Österreich bist du aber nicht der einzige, der dies genießt. Deshalb sind Orte wie Pucon Touristenorte - bereit dir den all-inklusive Abenteuerurlaub anzubieten, Wandertouren zu organisieren im Winter und Schikurse im Sommer (wir befinden uns auf der Südhalbkugel, da ist es im Sommer kalt). An jeder Strassenecke gibt es eine Adventure Agentur, die dir anbietet, auf den Vulkan zu steigen oder mit einem Schlauchboot den Fluß entlangzufahren. Eine besonders innovative Agentur bot sogar Mitternachtsessen mit echten Mapucheindianern an.

Die flottesten Holzhütten bekommen die hippesten Gäste.

Und der Vulkan wird auch mal von einem Schneemann verdeckt.

Die Chilenische Schweiz ist also ein Ort der Höhen und der Tiefen. Einerseits wunderschön. Die blaue Lagune im Huerquehue Nationalpark...

... und einer von vielen Wasserfällen.

Andererseits gibt es dann wieder diese Schilder an jedem Baum. Verbotsschilder, Hinweisschilder, Warnschilder. Der ganze Wald ist ein Schilderpark. Nicht zu verleugnen, das war mal das Gebiet der Mapuche Deutschen. Wobei gegen diese Schilderwut, da sind die Deutschen, die in Deutschland blieben, Italiener.

Eine Hängebrücke, die zu einem Indianerdorf führen soll - direkt ins Mapuchegebiet.

Die Indianer sind allerdings nicht da. Nur das Gemeinschaftshaus mit einem einsamen (Marther?)pfahl davor.

Unser nettes Hotel direkt am See. Links unten wohnten M. und ich, oben in der Mitte B.

Wir waren in einem eigenartigen Kaminzimmer untergebracht,

und hofften, nicht zu mutieren. Die Aussage "Mein Vater war in der Wehrmacht" haben wir öfters gehört, wenn uns jemand als deutsch-österreichisch identifiziert hat.

Sehr witzig war auch der Flughafen.

Posted by L9 at 14:49 | Reisen - Osterinsel

18.03.05

Flashback beim Weblogsurfen

Ich fühl mich so wohl in der stahlstadt
von der vorstadt - bis zur neustadt
nirgendwo sonst gibts soviele polizisten - legalisierte terroristen
stahlstadtampeln stehen immer auf rot
chromautos fahren menschen tot
stahlstadtkinder - immer im duell
stahlstadtkinder leben viel zu schnell
stahlstadtkinder in den stahlfabriken
abends besoffen in den diskotheken
uh uh uh uh wouououou

via Tiefseefisch

Helden meiner Jugend.

kh.jpg

Posted by L9 at 10:38 | Comments (6) | Danke

Ostersuchbild

Wo ist das Tier?

In Groß.

Die Lösung.

Es handelt sich bei diesem Tier natürlich nicht um den Osterhasen, sondern um einen sogenannten Vizcacha. Vizcachas sind die grünblauen Verwandten der Chinchillas.

Weitere Bewohner der Anden sind Vikunjas, auch das Gold der Anden genannt. Vikunjas haben ein weiches Fell, stehen aber mittlerweile unter Naturschutz.

Hier steht das weisse Lama ganz einsam rum.

Während die braunen gemeinsam posieren.

Und wenn es nicht so geregnet hätte, und wenn es nicht die Strasse weggeschwemmt hätte, und deshalb ganz wenig Leute hier unterwegs waren, dann hätten wir weder die Geysiere in ihrer ganzen Pracht noch diese Tiere von so nahe sehen können. Die Moral aus der Geschichte: auch aus etwas Schlechten kann etwas Gutes entstehen. Und wenn nichts Gutes entsteht, dann hat man immer noch eine gute Geschichte.

Oder - woher kommt die Fähigkeit der Menschen, sich auch die größte Scheiße schönzureden? Das ist jetzt aber wirklich eine andere Geschichte, weil ganz ehrlich, diese Reise war genial, von Anfang bis Ende.

Posted by L9 at 08:55 | Reisen - Osterinsel

16.03.05

Die Mumie und das Tal des Mondes

Nach diesem gruseligen Wochenende wollte ich mich mal wieder der Aufbereitung meiner Chile-Reise-Fotos widmen, und was springt mir entgegen: die Mumie von San Pedro de Atacama höchstpersönlich.

Gemeinsam mit ihrer Schwester fristet sie ihr Dasein in einem öden Glaskasten im archäologischen Museum Padre le Paige. Betrachtet von Touristen aus aller Herren Länder.

Zur Ehrenrettung der nordchilenischen Austellungsmacher sei jedoch erwähnt, dass die echten Leichen mittlerweile durch Reproduktionen ersetzt wurden. Zumindest ist es bei der zweiten, im Voksmund auch "Miss Chile" genannt, der Fall. Das offene Becken, die freigelegte Wirbelsäule, alles künstlich. Nur die Haare sind vom Original. Bei der obigen handelt es sich jedoch um eine richtige Leiche. Glaube ich.

Ganz ehrlich? Auch wenn ich Gruselfilme mag und mein Humor oft sehr makaber ist - Menschen im Museum auszustellen, denen die Begräbnisrituale wichtig waren, die sich aufs Leben nach dem Tode vorbereiteten, damit habe ich schon meine Probleme. Da denke ich mir immer: wenn die aufwachen und dann in die entgeisterten Gesichter einer Handvoll pickliger Schüler schauen. Oder ein Professor mit Mundgeruch beugt sich gerade über sie, um Proben zu entnehmen. Nein, ich war immer schon auf Seiten von Boris Karloff alias Im-Ho-Tep. Rache denen, die die Ruhe der Toten stören.

Jetzt aber genug gegruselt. Es ist Frühling und zur Nervenberuhigung gibts ein paar Bilder vom wunderschönen Tal des Mondes.

Das ist der Eingang ins Tal. Es hat sandgestürmt, und uns war da im ersten Moment schon ein wenig mulmig.

Wir wurden jedoch durch wunderbare Eindrücke belohnt. Das sind irgendwelche drei versteinerte bzw. versalzte Gesellen. Sie haben auch einen Namen. Nur welchen? Die drei Zwerge? Die drei Wölfe? So - ich habe nochmals recherchiert: "Las Tres Marias" - na klar, ist docheindeutig.

Die Skyline des Valle e la Luna.

Noch ein Eindruck.

Natürlich ist es hier nicht ganz so einsam, wie es wirkt. Es ist ein echter Nationalpark, wo man sogar Eintritt zahlt. Deshalb stehen auch Schilder rum, wo man am besten fotografieren kann. Dummerweise habe ich völlig fasziniert nur das Schild fotografiert und weiss jetzt nicht mehr, was auf der anderen Seite war.

Ich vermute aber, es war dieser Anblick.

Oder dieser hier.

Auf dieser Düne soll es den allerbesten Sonnenuntergang in der ganzen Wüste geben.

Das haben auch viele andere im Reiseführer nachgelesen.

Leider war es recht bewölkt, daher sahen wir nur das Auge Gottes. Das war aber auch recht hübsch.

Posted by L9 at 00:01 | Comments (5) | Reisen - Osterinsel

15.03.05

Fotos vom Wochenende

im Weekend of Fear Weblog.

Wobei es sich hier ja nicht um ein Weblog im klassischen Sinne handelt. Ich habe Movable Type ganz einfach zum stinknormalen Content Management System degradiert. Beim letzten Posting habe ich allerdings die Kommentarfunktion geöffnet. Mal sehn, was passiert. Vielleicht muss ich ja Texas Holdem, dem König der Spammer, die Armada der gemeinsten Dämonen und Kannibalen an den Hals hetzen.

Posted by L9 at 09:35 | Surftipps

14.03.05

3 Tage bin ich nicht online...

...und alles ist verändert.
Keine Polarluft mehr. Ewig schade.

Posted by L9 at 12:06 | Surftipps

Worst Trauma

Das Weekend of Fear hat mal wieder seine Pforten geschlossen, dennoch geht das Grauen weiter. Nicht nur im privaten Alltag, nein, auch in der Blogsphere.

Natürlich hab ich mitgemacht, wen wunderts.

Also Leute, unterstützt mich da mal und wählt mein eitriges Auge.

Posted by L9 at 12:02 | Doppelleben

12.03.05

Kein Schnee

nur Salz.

Warm außerdem.

Jetzt nicht mehr.

Posted by L9 at 06:49 | Comments (3) | Reisen - Osterinsel

10.03.05

Aus der Serie "Zeichenbefehle"

Dauernd löchert mich, dass ich ihm was zeichne. Diesmal sollte es "das Hungertuch" sein.

Und er hat sich nichtmal beklagt, so wie sonst immer.

Posted by L9 at 09:00 | Comments (4) | Zeichenbefehle

09.03.05

Angst

Morgen ist die Vernissage, die ich wegen meiner Dummheit versäume.

Arbeiten des Bildhauers Rolf Deppe.
Vernissage: Donnerstag, 10.3.2005, 19:00 im Manhattan Kino Erlangen.


Foto: Rolf Dörr

Posted by L9 at 09:09 | Surftipps

07.03.05

Traue keinem Geysir...

geysir.gif

...auch wenn er noch so klein und süß ist.

Weil wenn der Geysir mal explodiert...

...dann ist das ziemlich heiß.

Bei der Besichtung dieses berühmten Geysirfeldes namens El Tatio hatten wir ziemliches Glück. Unser Glück war, dass die Zufahrtsstrasse dorthin weggeschwemmt war, wir aber unsere Tagestour dorthin über eine sehr abenteuerfreudige Agentur gebucht hatten. Es war die einzige Agentur, die trotz der Widrigkeiten auf dieses 4300 m über dem Meeresspiegel liegende Plateau gefahren ist. Dort, wo normalerweise Touristenschwärme rumstehen, waren wir mit anderen 20 Entschlossenen alleine. Sogar die Führer waren begeistert.

Dennoch muss man sich in Acht nehmen. Man kann zwar schwimmen gehen in dieses Becken, setzt man sich jedoch an die falsche Stelle, verbrennt man sich den Hintern.

Und hier sollte man garnicht reingehen. Manche Touristen machens trotzdem. Vor zwei Jahren ein Franzose, vor vier Jahren ein Grieche. Letztes Jahr konnten sie einen wagemutigen Österreicher gerade noch davon abhalten, als er mit geschultertem Handtuch das ihm zu langweilig gewordene "Rentnerinnenbecken" verliess und ein Abenteuer mit der Naturgewalt erleben wollte. Was da passiert? Naja, man wird gekocht und ist danach tot.

Manche Leute brauchen garnicht ins Wasser zu gehen, um nass zu werden.
Ganz bestimmt war das die Rache des großen Geysir-Patriarchen. hat nämlich in einen von den kleineren einen Teebeutel reingeschmissen, um auszutesten, ob dann Tee rauskommt. (Er hat den Beutel selbstverständlich wieder rausgefischt und umweltverträglich entsorgt.)

Hier nochmals eine Geisterscheinung,

und ein Blick aufs Geysirfeld.

Ich hätte da den ganzen Tag rumlaufen können. Fotos habe ich noch tonnenweise. Vielleicht stell ich sie irgendwann mal on, kommentarlos.


Posted by L9 at 18:30 | Comments (4) | Reisen - Osterinsel

06.03.05

Die Wüste lebt

Aber wo ist das Tier?

Das Bild ein wenig größer, da sollte es leichter sein.

Tipp: Es handelt sich um diesen hier.

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Lösung:

Posted by L9 at 10:22 | Reisen - Osterinsel

05.03.05

Die trockenste Wüste der Welt

Obwohl Calama ein Schock war, aber wir wollten ja auch nicht auf den Reiseführer hören, war der Besuch in der Atacama Wüste ein Erlebnis, das ich nie und nimmer missen möchte. Wüsten sind, wie soll man sagen, abgetreten - eigenartig - wunderschön und einzigartig. Es ist heiß und bitterkalt zugleich. Es gibt wenig Wasser, und dann regnet es wieder wie verrückt. Es ist still, naturbrachial - und dann stößt du im touristisch erschlossenen aber dennoch einsam-einfachen Wüstenort auf Bars, wo sie die neuesten Trance-Hits laufen lassen und wo dann die Touristen - nicht einschätzbar ob arme Abenteurer oder reiche Typen, die "auf Rucksack machen", durchs offene Feuer durch ins Leere blicken. Du blickst auch dorthin, trinkst Pisco Sour und schweigst.

Jedem, der nach San Pedro de Atacama fährt, empfehle ich: geht in diese Artisan Läden, wo Indianer ihr Kunsthandwerk verkaufen. In ganz Chile habe ich diese Läden unsicher gemacht, und in ganz Chile bin ich sofort entäuscht wieder geflüchtet. Kitsch, hölzerner. Nicht so in San Pedro de Atacama. Ein "Strickwerk" ist schöner als das andere, ein Teppich prächtiger als der nächste, und nachdem ich die Stickereien gesehen habe, habe ich fast beschlossen, so will ich in Zukunft meine Tümmlercomics machen. Die Leute haben Phantasie und Witz - legen wohl das Bedürfnis in Buntheit und Farben und Geschichten, welches durch die karge Natur nicht befriedigt wird, in ihre Kunst. Ich war überwältigt und habe (fast) NICHTS gekauft. Bis heute bereue ich es. Ich habe es nichtmal fotografiert.

Als wir angekommen sind im "Herzen der Wüste", waren wir allerdings erstmals schockiert. Es regnete! Heftigst. Scheint wohl so alle 20 Jahre vorzukommen, und wir kamen mitten rein.

Offensichtlich kamen die Menschen in der Wüste mit dem Regen auch nicht so richtig zurecht. Als wir meinten, wir würden mit unserem kleinen Mietaute gerne den Salar de Atacama besichtigen, winkten sie bloß lachend ab. "con eso (damit), no". Ich begann, die Japaner aus dem gleichen Hotel mit ihrer absolut professionellen Wüstenausrüstung zu beneiden hassen. Als sie sich dann auch noch mit süffisantem Lächeln in ihre japanischen Geländewägen schwangen und aus der Oase in die nasse Wüste düsten, dachte ich ernsthaft über die Wirkung von Coca Cola im Tank nach.

Wir haben dann noch andere Menschen gefragt und erfahren: alles halb so wild. Vor allem für regengewohnte, berggängige Europäer. (Wie geht das Spiel? Solange fragen, bis dir jemand das sagt, was du hören willst.) Nein, Scherz beiseite, es war wirklich nicht schlimm. Eher ein Klacks für Abenteurer wie wir welche sind. Wir starteten also unsere erste Wüstenexkursion mit unserem kleinen Fiat-oder-so über Schotterstrassen hinweg direkt zum Salar de Atacama. Der Salar de Atacama ist eine Art Senke, in der das stark mineralische Wasser aus dem Rio San Pedro und anderen unterirdischen Zuflüssen gesammelt wird und verdunstet. Auf der Oberfläche setzt sich eine mit Lehm vermischte Salzkruste ab.

Unendliche Weiten, die nur von wandernden Chinesinnen mit Regenschirm unterbrochen werden.

Der Boden sieht so aus -

- wenn er nicht durch Fremdeinflüsse verziert wurde.

Was dem Österreicher das Schneebrunzen ist dem Wüstenbewohner - ja was!?

(Für den Schneebrunzerlink bedanke ich ich exklusiv bei Herrn Kid37)

Natürlich gibt es Leben in der Wüste. Man glaubt es zwar kaum, aber die Hauptbewohner des Salzsees sind Flamingos.

Was die essen?

Das da:

Morgen stelle ich euch noch einen weiteren Salzwüstenbewohner vor. Heute wünsche ich allen einen schönen Samstag abend. Und wenn mir jetzt noch jemand sagen kann, ob man jetzt Samstag abend, samstag abend oder doch samstag Abend schreibt, dann kann ich auch noch ruhig schlafen.

Posted by L9 at 15:56 | Comments (2) | Reisen - Osterinsel

04.03.05

Trutnov-Dilemma

Im Moment geht irgendwie alles schief. Deshalb dachte ich, ich mache uns jetzt was Nettes und habe meinen nächsten Workshop Termin auf einen Freitag gelegt. Ich wollte überraschen und ihn einfach mitnehmen, nach Trutnov, da drüben in der Tschechischen Republik. Eine nette Suite habe ich mieten lassen im Herzen der Trutnover Altstadt, um da das Wochenende zu verbringen.

Und jetzt? Als ich davon erzählte, sah er mich sehr entgeistert an. Der Termin. Genau, es handelt sich um das Wochenende, an dem auch das Weekend of Fear stattfinden soll. Unser Weekend of Fear, für das ich die Homepage mache, wo ich seit Jahren mitmache! Ich mein, wie kann ich sooo blöd sein.

Das bedeutet nunmehr: der Eröffnungsparty am Donnerstag in der Nacht im Transfer werde ich nicht beiwohnen können. Und am Freitag werde ich voraussichtlich gegen 23:00 zurückkommen. Von der Autobahn direkt in den Kinorummel.

Trotzdem - ich freue mich! Und wenn jemand interessiert ist: Hey, hinkommen! Vielleicht lern ich dann ja endlich mal ein paar Blogger kennen.

Posted by L9 at 17:47 | Surftipps

02.03.05

Calama Schock

Nein, ich denke eigentlich nicht, dass ich verrückt bin. Aber die Tatsache, dass mich schon wieder das Fernweh plagt, obwohl ich gerade mal 4 Wochen wieder da bin, die stimmt mich nun doch ein wenig nachdenklich. Daher werde ich mal ein wenig in meinen Erinnerungen schwelgen.

Nicht nur hier, auch in Chile gibt es ein Leben nach der Osterinsel. Wir flogen also in die Atacama Wüste, und wir waren aufgeregt. Es sollte die trockenste Wüste der Welt sein, tagsüber so heiß, dass einem geraten wird, sich zu verhüllen, und in der Nacht bitterkalt. Um in die Wüste zu kommen fliegt man von Santiago de Chile in den Großen Norden. In Chile ist der Norden der Süden, weil Chile ja auf der Südhalbkugel liegt. Man fliegt also dem Äquator entgegen, dorthin, wo es heiß wird. Während des Fluges hat man einen überwältigenden Ausblick auf die Anden und die Cordillieren und manchmal auch aufs Meer. Hat allerdings kaum jemanden interessiert. Alle haben gelesen, gegessen, geschlafen. Als dann aber die Wüste kam, ging ein Getrappel durchs Flugzeug. Jeder klemmte sich an einen freien Fensterplatz....

.... und schaute ins große Leere.

Wir sind gegen 19:00 gelandet und beschlossen, die erste Nacht und den nächsten Tag in Calama zu verbringen, der Stadt zu der der Flughafen gehört. 10 Kilometer nördlich von Calama befindet sich die größte Kupfermine der Welt. Am nächsten Tag gleich in der Früh wollten wir diese besichtigen und uns dann nach San Pedro de Atacama aufmachen, einem klitzekleinen Ort mitten in der Wüste.

Was soll ich sagen, nach dieser Sonne-Musik-Südseeromantik war Calama ein Kulturschock. Unsere Windschutzscheibe wurde gleich dreimal blitzblank geputzt auf dem Weg vom Flughafen zum Hotel, die Dame an der Rezeption warnte ausdrücklich, sich nach 10:00 abends nicht mehr als 100 Meter vom Hotel wegzubewegen und die "Bettelangriff-pro-Minute" Rate war höher als in der U-Bahn in Berlin.

Natürlich waren auch die Nächte auf Rapa Nui manchmal laut. Geister, unheimliche Flugobjekte und Krabbelwesen schabten von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang an unserer Hütte.
rapa-night.jpg

Calama hörte sich jedoch eher an wie San Francisco oder New York. Man glaubt garnicht, welcher Lärm in einem solch kleinen Örtchen stecken kann.
calama-night2.jpg

Wie auch immer - trotz allem hatte es was ... fand ich. Zumindest was abenteuerliches. Sehr interessant war zum Beispiel das Bavaria, das beste Restaurant vor Ort. Da gab es Hamburger und Pommes und HotDogs und es war sehr frequentiert. Von einfachen Minenarbeitern ebenso wie von Ingenieuren und von ein paar versprengten Touristen wie wir.

Wir betranken uns dann.

bavaria.jpg

Am nächsten Tag sind wir sofort geflüchtet. Die Mine ließen wir links liegen, weil sie erst am späten Nachmittag zu besichtigen war.

Posted by L9 at 14:17 | Comments (7) | Reisen - Osterinsel