Nach diesem gruseligen Wochenende wollte ich mich mal wieder der Aufbereitung meiner Chile-Reise-Fotos widmen, und was springt mir entgegen: die Mumie von San Pedro de Atacama höchstpersönlich.
Gemeinsam mit ihrer Schwester fristet sie ihr Dasein in einem öden Glaskasten im archäologischen Museum Padre le Paige. Betrachtet von Touristen aus aller Herren Länder.
Zur Ehrenrettung der nordchilenischen Austellungsmacher sei jedoch erwähnt, dass die echten Leichen mittlerweile durch Reproduktionen ersetzt wurden. Zumindest ist es bei der zweiten, im Voksmund auch "Miss Chile" genannt, der Fall. Das offene Becken, die freigelegte Wirbelsäule, alles künstlich. Nur die Haare sind vom Original. Bei der obigen handelt es sich jedoch um eine richtige Leiche. Glaube ich.
Ganz ehrlich? Auch wenn ich Gruselfilme mag und mein Humor oft sehr makaber ist - Menschen im Museum auszustellen, denen die Begräbnisrituale wichtig waren, die sich aufs Leben nach dem Tode vorbereiteten, damit habe ich schon meine Probleme. Da denke ich mir immer: wenn die aufwachen und dann in die entgeisterten Gesichter einer Handvoll pickliger Schüler schauen. Oder ein Professor mit Mundgeruch beugt sich gerade über sie, um Proben zu entnehmen. Nein, ich war immer schon auf Seiten von Boris Karloff alias Im-Ho-Tep. Rache denen, die die Ruhe der Toten stören.
Jetzt aber genug gegruselt. Es ist Frühling und zur Nervenberuhigung gibts ein paar Bilder vom wunderschönen Tal des Mondes.
Das ist der Eingang ins Tal. Es hat sandgestürmt, und uns war da im ersten Moment schon ein wenig mulmig.
Wir wurden jedoch durch wunderbare Eindrücke belohnt. Das sind irgendwelche drei versteinerte bzw. versalzte Gesellen. Sie haben auch einen Namen. Nur welchen? Die drei Zwerge? Die drei Wölfe? So - ich habe nochmals recherchiert: "Las Tres Marias" - na klar, ist docheindeutig.
Die Skyline des Valle e la Luna.
Noch ein Eindruck.
Natürlich ist es hier nicht ganz so einsam, wie es wirkt. Es ist ein echter Nationalpark, wo man sogar Eintritt zahlt. Deshalb stehen auch Schilder rum, wo man am besten fotografieren kann. Dummerweise habe ich völlig fasziniert nur das Schild fotografiert und weiss jetzt nicht mehr, was auf der anderen Seite war.
Ich vermute aber, es war dieser Anblick.
Oder dieser hier.
Auf dieser Düne soll es den allerbesten Sonnenuntergang in der ganzen Wüste geben.
Das haben auch viele andere im Reiseführer nachgelesen.
Leider war es recht bewölkt, daher sahen wir nur das Auge Gottes. Das war aber auch recht hübsch.