16.10.03

Uli ist wieder da

Er war in Südamerika. 6 Wochen. Gestern kam er zurück.
Das heisst, es gibt bald wieder neue Geschichten.

Posted by L9 at 07:59 | Comments (2)

01.09.03

Die Nahrungskette

Vor Jahren, ich denke es war 1978, war Uli in Venezuela, zu Besuch bei einem befreundeten Indianerstamm. Nachdem es sich um einen sehr naturnahen Stamm handelte, gab es in deren Dorf weder Dusche noch fließendes Wasser. Als Toilette diente eine Stelle im Wald, eine Art Erd-Latrine, die aber erstaunlich sauber war. Natürlich musste auch Uli diesen Ort benutzen. Als er da so hockte und seine Geschäfte verrichtete, tauchte plötzlich die indianereigene Sau auf. Sie stellte sich vor ihn hin und fixierte ihn. Uli erschrak. Er war natürlich in einer Lage, in der er nicht flüchten konnte. Zusätzlich verhinderte die aufkommende Nervosität eine Beschleunigung der Geschäfte. So harrte er tapfer aus - so ruhig wie es in einer solchen Situation gerade noch möglich ist - permanent beobachtet von dem ungeduldig grunzenden und scharrenden Tier. Als er endlich fertig war, stürzte dieses sich wie wild auf seine Exkremente .... und aß sie auf. Komplett.

Am übernächsten Tag musste Uli weiterreisen. Zu seinen Ehren veranstalteten die Indianer ein kleines Abschiedsfest. Das Essen wurde aufgetragen – und Uli erstarrte. Die toten Augen der am Spiess gebratenen Sau blickten ihn an.

Ja - so ist der Kreislauf der Natur – und manchmal ist die Nahrungskette äußerst kurz.

Posted by L9 at 17:29 | Comments (3)

09.08.03

Bizarre Reiseerlebnisse

Ja, stimmt, mein Reiseerlebnis war nicht bizarr genug - San Francisco Cable Car Bells, ok, holt keine alte Oma hinterm Ofen vor.....

ABER, heute war ich mal wieder mit meinem Freund Uli unterwegs!
You remember the Story vom 12. Juli? Paolo und Joan? Alles echt!

Und er erzählte mir wieder eine schöne Geschichte:
Ich denke es war 1978 - Uli war unterwegs in in Tobago. Mit einem Fiat 500 erkundete er das Land, und machte sich auch auf in die sumpfigen, geheimnisvollen, urwaldgeprägten Teile des Urlaubsgebietes. Eines Tages versperrte ein Cadillac seinen Weg. Hoffnungslos versunken in einem Sumpfloch konnte sich dieser weder nach vor noch nach rückwärts bewegen.

Uli stieg aus. Die Tür es Cadillacs öffnete sich - heraus kam ein finsterer Geselle - Maschinengewehr unterm Arm. Gleich hinterher der Fahrer des Wagens. Sie baten um Hilfe - "Kann ein Fiat 500 einen Cadillac aus dem Sumpf bugsieren?" Mit vereinten Kräften taten Sie Ihr bestes, und schafften es!
Im Fond des Cadillacs sass noch ein dritter Mensch. Sehr edel, sehr dünn, sehr unscheinbar aber dennoch sehr dominant. Die beiden Männer sprachen den Mann mit "Royal Highness" an.

Der Erfolg der Rettungsaktion musste natürlich gefeiert werden. Uli, der Leibwächter, der Chauffeur und Royal Highness gingen in eine Bar am Strand. Tranken Whiskey. Tauschten Erlebnisse aus. Das Gesprächsritual zwischen Royal Highness und Uli verlief allerdings ausschliesslich über den Leibwächter. Bis auf die Verabschiedung. Royal Highness bat Uli, sich auf den Boden zu knien. Uli bekam es mit der Angst zu tun. Wollten Sie ihn jetzt exekutieren? Hat er etwas falsches gesagt? Muss er als Träger eines schrecklichen Gehemnisses, dessen Bedeutung er selbst nicht kennt, aus dem Weg geräumt werden? Doch Royal Highness sah ihn nur an, tief in die Augen, tief in die Seele, bedankte sich nochmals, legte seine Hand auf seinen Kopf und segnete ihn.

Über 10 Jahre hinweg überlegte Uli, wer dieser Mann denn gewesen sein könnte. Dann traf er Gisela. Gisela ist in Indien aufgewachsen. Und kannte den Sohn des Maharadscha von Jaipur. Uli beschrieb Royal Highness - es blieb keinerlei Zweifel: Bei Royal Highness handelte es sich eindeutig um den alten Maharadscha!

Und das ist sein Haus!

Posted by L9 at 00:57 | Comments (3)

12.07.03

Pablo und Joan

Das schöne an Kneipen ist, dass man oft unheimlich interessante Geschichten hört.

Gestern gehört, leider nicht selbst erlebt:

Uli war Anfang der 60er Jahre in St. Tropez. Abends, am Hafen, in einer Hafenkneipe, schaute er aufs Meer. Auf einmal kam Pablo Picasso mit einem älteren, hageren Katalanen ums Eck. Uli schwört, es war Joan Miro. Die beiden hatten Kreiden dabei und begannen, eine der Steinplatten am Pier zu bemalen. Gemeinsam. Am Anfang ganz gemütlich, in trauter Einigkeit, doch je voller die Platte wurde, desto intensiver wurden die Diskussionen, wohin nun der nächste Strich zu setzen sei. Irgendwann befanden sich die beiden in einem lautstarken Streit. Da sah Picasso Uli sitzen, an der Kneipe, mit seinem Wein. Er winkt ihn herbei - fragt ihn auf spanisch (Uli kann Spanisch), ob er sich mit Malerei auskennt. Natürlich kennt Uli sich aus - er malt selbst. Picasso meint "wie soll das Bild weitergehen, wohin gehört der nächste Strich"

Uli nimmt die Kreide, wie selbstverständlich, und malt ein paar Linien. "So muss es sein". Pablo Picasso und Miro sehen sich an, diskutieren ein wenig, scheinen zufrieden, bedanken sich und malen dann weiter. Nachdem die Zeichnung fertiggestellt ist, gehen Sie. Wahrscheinlich auf eine Kneipentour in St. Tropez.

Am nächsten Tag will Uli das Werk nochmals begutachten. Doch die Steinplatte ist nicht mehr da. Ganz aufgeregt erzählt der Wirt der Hafenkneipe: "Stell dir vor! Nachdem Picasso und Miro und auch du wegwarst, kam ein texanischer Millionär von seiner Jacht runter. Mitten in der Nacht. Er hat die Szene wohl beobachtet! Und er hat noch an Ort und Stelle einen Bauunternehmer bestellt, der die Platte ausbauen sollte und durch eine neue, leere ersetzen."

Irgendwo hier auf der Welt - vermutlich auf einer Ranch in Texas - hängt nun eine Steinplatte mit einem Gemeinschaftswerk von Pablo Picasso, Joan Miro und Uli.

Posted by L9 at 15:22 | Comments (2)