04.01.05

Silvester auf der Osterinsel

Silvester war genial. Josef hat uns eingeladen, mit seiner Familie zu feiern. Die Familie heißt Tuki und das Oberhaupt ist Signora Analola. Signora Analola hat zwischen 15 und 21 Kinder und viele viele Enkelkinder. Mindestens 46. Signora Analola ist die Schwiegermutter von Josef.

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Die Party war wunderschoen. Familie Tuki ist sehr musikalisch, auch dank Schwager Arturo. Arturo ist Präsident von Mana Tupuna, der Rapa Nui Musikervereinigung. Er macht Musik, bringt seinen Schwagern und Schwägerinnen und Nichten und Neffen und allen anderen viel bei. Deshalb gab es bei diesem Familienfest wunderschöne Live-Musik und viel viel Spaß.

Josef meinte allerdings, die Famile ist sehr emotional. Deshalb passiert es speziell zu Weihnachten und zu Silvester, dass die Familie in Streit ausbricht und sich ganz fürchterliche Dramen abspielen.


Tja, die Menschen weltweit unterscheiden sich offensichtlich doch nicht sosehr, nichtmal im familiaeren Weihnachtszoff. Diesmal ist nichts passiert, dafuer wurde umsomehr getanzt, getrunken, gegessen und gesungen.

Wenn ich auch sehr gerne tanze, Disco, Pogo, Techno, Solo-Salsa, so habe ich die absolute Abscheu vor Paartänzen. Ich kann das einfach nicht. Grundsaetzlich bin ich die geborene Führerin, deshalb fällt es mir schwer, mich den Bewegungen des Führers anzupassen. Die meisten Schritte kenne ich nicht, erfinden geht nicht, weil ich eben nicht führen darf. Sobald es deshalb auf einer Verantstaltung zur Tanzaufforderung kommt, flüchte ich. An die Bar, auf die Toilette, sonstwohin. Hier konnte ich nicht flüchten - es war ein Alptraum.

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Ich bin dem flotten osterinsulanischen Tänzer auf den Zehen rumgetrapelt, steif durch die Gegend gestolpert und habe letztendlich den grünen Tanzteppich ruiniert.

Bei den extended Entries gibts auch ein paar Fotos. Viele habe ich nicht gemacht. Ich mein das geht ja nicht, auf ein Fest eingeladen zu werden, touriemaessig rumzufotografieren und dann die Fotos womoeglich noch zu verkaufen. Das hat mal einer gemacht, hat mir Mahina erzaehlt. Er war eingeladen, hat viel Zeit in der Familie verbracht und auch ein Buch geschrieben. Ein Jahr spaeter traf sie ihn auf einem Rapa Nui Kongress in Hawaii. Er verkaufte Fotos von Signora Analola, die die Mutter von Mahina ist. Sie wollte ein Foto haben. Er wollte den vollen Preis von ihr, kein Rabatt, nichts.

Signora Analola und ich essen eine Kuh.

Signora Analola und ich trinken.

Die Kuh auf dem Grill.

Tanzen und feiern.

In dieser Siedlung hat das Fest stattgefunden.

Posted by L9 at 19:55 | Comments (2) | Reisen - Osterinsel

Gestohlener Sommer

Wir sind hier! Auf der Osterinsel! 3800 km links von Chile, 2250 rechts von Pitcairn, der Insel, auf der seinerzeit die Bounty Meuterer hängengeblieben sind. Irgendwo im Nirgendwo. Der Globus gehört Josef Schmid, ebenso wie die beste deutschsprachige Osterinselseite. Josef Schmid ist Schweizer und ist schon länger hier. Den Globus wollte er der Schule in Hanga Roa spenden. Leider wurde dieser beschlagnahmt, weil er illegal ist. Ein legaler chilenischer Globus darf ausschliesslich spanische Namen beinhalten, ausserdem muss der chilenische Teile der Antarktis in der gleichen Farbe gehalten sein, wie die Grundrisse von Chile. Das ist bei diesem Globus nicht der Fall. Deshalb versteckt Josef ihn jetzt in seiner Wohnung, nachdem er ihn nach monatelangem Rechtsstreit auslösen konnte.


Meiner Meinung nach ist der Globus ohnehin grundsätzlich falsch. Wenn man in Rapa Nui ist sieht man es ganz genau: die Erde ist definitiv eine Scheibe und der Himmel eine Kuppel. Der Horizont ist ein Kreis und Rapa Nui ist der Nabel der Welt.


Die Landebahn auf der Osterinsel ist sehr lang. Sie wurde Mitte der 60er von den Amerikanern gebaut. 1984 wurde sie verlängert, weil die Challenger eventuell hier landen sollte. Die Challenger ist explodiert, und die Landebahn ist immer noch sehr lang.


Auch die Anreise war lang. Vor allem sind wir auch sehr früh in Frankfurt gewesen dank und seiner Einstellung "Lieber 20 Stunden zu früh als 1 Minunte zu spät." Alles in allem waren wir 39 Stunden unterwegs. Egal, es hat sich gelohnt.


Gestern noch auf der verschneiten Frankfurter Startbahn, heute in der palmenumsäumten Ferienwohnung.

Sogar deutsche Schuhe gibt es hier.

Und einen eigenartigen Supermarkt.

Sowie ich Internetzugänge finde und Zeit, meine Bilder upzuloaden, geht es weiter!

Posted by L9 at 02:30 | Comments (7) | Reisen - Osterinsel