Am Wochenende war da auch noch das Poetenfest. Eine jährlich wiederkehrende Veranstaltung, in deren Rahmen echte Poeten auf gebildete Erlanger Bürger treffen.
Obwohl mich die Werke der Poeten jetzt nicht direkt gefesselt haben, war die Athmosphäre doch wunderbar kontemplativ. Du schlenderst durch den Schlossgarten, genießt die Sonnenstrahlen, die durch die Bäume blitzten, an jeder Wegbiegung eine kleine Bühne, wo vorgelesen wird, Kinderbücher, Gottschalkbiographien, Geschichten von der Flucht. All das untermalt von vibrierend schillernden Tönen.
Sogar die einschlägig bekannten städtischen Trinker wurden von dieser Stimmung angesteckt. Der Mann, der sich häufig selbst schlägt, den man sonst schon von weitem hört, wenn er seine obszönen Worte über den Marktplatz brüllt, von dem das Gerücht umgeht, er sei hochintelligent, Professor oder zumindest Computergenie, selbst dieser Mann philosophierte mit einer Gruppe von Anhängern über unendliche Zahlen.