26.10.03

WebBot

Ich hätte gerne einen WebBot. Nicht so einen, der auf meiner eigenen Seite sitzt und wartet. Der aussieht wie ein Call-Center Agent oder wie eine Empfangsdame oder wie ein Alien mit großen Augen. Der meinen Besuchern, inspiriert von Joe Weizenbaums Eliza, irgendwelche Gegenfragen auf irgendwelche Fragen stellt.

Nein, ich will einen richtigen, einen lebendigen. Einen, den ich losschicken kann ins Internet. Der durch die Unendlichkeit des Netzes surft und Abenteuer auf fremden Webservern erlebt. Der in riesigen Wasserkraftwerken Schleusen öffnen könnte, es aber nicht tut. Der in den entlegensten Winkeln des Netzes die Geschichten von Menschen sammelt, die ansonsten keiner je erfahren würde. Der gegen SpamBots kämpft, sich mit den Trojanischen Pferden verbündet, und vielleicht auch mal einen Virenstamm züchtet. Der sich ins Al-Quaida Netzwerk einschleust, oder bei CIA, oder einfach nur ins Bundeskriminalamt. Dessen Auge in die reale Welt die Kameras sind, die in irgendeiner Weise mit Computern verbunden sind... und der ganz nebenbei die ultimative logisch-topologische Karte des Netzes anfertigt.

Leider gibts solche Webbots nicht. Und so wie ichs verstanden habe, bewegen sich Webbots auch nicht autark durchs Netz. Sie bleiben dort, wo sie hinverpflanzt sind - auf ihrem eigenem Server - und strecken bloss Ihre langen Arme aus, betasten mit neugierigen Fingern irgendwelche Seiten und legen die gewonnen Informationen in Datenbanken ab.

Eigentlich sollten WebBots WebKraken heissen....

Posted by L9 at 09:31 | Comments (4) | Weblogging